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Thyssenkrupp:
Stahlkonzern will Kohle durch Öko-Wasserstoff ersetzen

In einigen Bereichen kann man sich nur schwer vorstellen, wie eine Ener­gie­wende fossile Brennstoffe überflüssig machen kann. Doch selbst in der Stahlproduktion wird man zukünftig auf Kohle verzichten können, um das Metall zu schmelzen.
04.12.2020  16:36 Uhr
Der Stahlkonzern Thyssenkrupp will gemeinsam mit dem Energieversorger Steag jetzt eine Testanlage bauen, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden soll. Bei Steag soll im Zuge dessen mit Strom aus regenerativen Quellen Wasserstoff produziert werden. Dieser wird dann in den Hochöfen bei der Stahlproduktion verbrannt und soll in einem immer größeren Anteil die klassische Kohle ersetzen, berichtet Der Spiegel. In einem ersten Schritt soll allerdings erst einmal eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Da­rü­ber hinaus hat man aber schon weitergehende Visionen im Kopf. Die Anlage zur Was­ser­stoff-Pro­duk­tion, den man per Elektrolyse gewinnen will, soll demnach auf dem Ge­län­de des Steag-Kraftwerkes Duisburg-Walsum errichtet werden. Von dort müsste man lediglich zwei Kilometer Strecke bis zum Stahlwerk mit Pipelines überbrücken.

Hohe Investitionen nötig

Die Anlage will man erst einmal mit einer Ka­pa­zi­tät von 75.000 Tonnen Was­ser­stoff pro Jahr kon­zi­pie­ren. Das wäre erst einmal deutlich mehr, als Thyssenkrupp anfangs benötigen würde. In der ersten Umrüstungsstufe rechnet man mit 20.000 Tonnen Bedarf im Jahr. Al­ler­dings wird es letztlich deutlich mehr sein. Wenn es gelingt, die gesamte Stahlproduktion auf dem heutigen Niveau bis zum Jahr 2050 auf Wasserstoff um­zu­stel­len, würde der Konzern rund 720.000 Tonnen benötigen.

Thyssenkrupp rechnet damit, dass die Umstellung der Stahlwerke auf Wasserstoff, der mit Ökostrom erzeugt wurde, um die 10 Milliarden Euro kosten wird. Das ist zwar eine hohe Summe, aber es ist auch klar, dass ein Festhalten an den bisherigen Energieträgern am Ende noch teurer wird. Man hofft nun darauf, Investoren und öffentliche Fördermaßnahmen zu finden, mit denen ein Teil der Belastungen abgefedert werden kann.

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