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Apple halbiert App-Store-Gebühren für viele Entwickler - dennoch Kritik

Der US-Computerkonzern Apple hat heute eine Reduzierung der Abgaben für den Vertrieb von Apps über seinen App Store für iOS bekanntgege­ben, die zumindest für alle Entwickler mit geringerem Umsatz eine gute Nachricht sein könnte. Dennoch hagelt es weiter Kritik.
Epic
18.11.2020  14:47 Uhr
Wie Apple heute bekannt gab, startet man ab Anfang 2021 das sogenannte App Store Small Business Program. Dieses beinhaltet unter anderem eine reduzierte Gebühr für den Vertrieb von Apps über den offiziellen Store von Apple, so dass statt der üblichen 30 Prozent nur noch 15 Prozent des Verkaufspreises und aller In-App-Umsätze von Apple einbehalten werden.

Apple gibt sich großzügig, ist es aber nur in wenigen Fällen

Allerdings ist das Ganze an eine Reihe von Bedingungen geknüpft, durch die das Programm auf kleine Entwickler beschränkt wird. So kann ein Entwickler durch die reduzierte Gebühr nur dann profitieren, wenn mit allen seinen Apps in einem Jahr maximal eine Million Dollar Umsatz über den App Store erzielt wird. Dazu wertet Apple die Verkaufsstatistiken der Entwickler für das Jahr 2020 aus, um dann 2021 den erwähnten Nachlass auf seine Gebühr zu gewähren.

Allerdings gibt Apple nicht etwa einfach allen Entwicklern, die weniger als eine Million Dollar umgesetzt haben, die Option, von reduzierten Gebühren zu profitieren. Stattdessen wählt man die Entwickler von Hand aus. Obendrein steigt die Abgabe sofort wieder auf 30 Prozent des Umsatzes, sobald ein Entwickler dann im nächsten Jahr eine Million Dollar erwirtschaften kann.

Apples große Ankündigung kommt letztlich also vorerst wohl nur einer begrenzten Anzahl von Entwicklern zugute. Das Unternehmen will damit wohl auf den Druck der Wettbewerbsbehörden weltweit reagieren, die Apple seit geraumer Zeit vorwerfen, seine marktbeherrschende Position als alleiniger Anbieter eines App Stores und vor allem als alleiniger Abwickler von Zahlungen in und für Apps auf iOS massiv zu missbrauchen und damit ein Monopol gebildet zu haben.

Entsprechend laut war auch bereits kurz nach Veröffentlichung der Ankündigung des App Store-Small Business-Programms die Kritik einiger Entwickler. Auf Twitter machte der Erfinder von Ruby on Rails, David Heinemeier Hansson, seinem Ärger lautstark Luft und warf Apple vor, mit dem Programm nur eine weitestgehend wirkungslose PR-Aktion zu starten, während man die Entwickler weiterhin als Monopolist schröpft.
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