Der chinesische Telekommunikations-Ausrüster Huawei wird sich von seiner Smartphone-Marke Honor trennen. Das Unternehmen hat jetzt einen offiziellen Ausstiegsplan
vorgelegt. Durch den Schritt soll die Zukunft des übrigen Konzerns etwas besser gesichert sein.
In seiner nun veröffentlichen offiziellen Bekanntmachung zum bevorstehenden Verkauf der Sparte erklärt Huawei eindrücklich, dass man sich nur aufgrund des "außerordentlichen Drucks" und einer "anhaltenden Nichtverfügbarkeit technischer Komponenten, die für unser Mobilfunkgeschäft benötigt werden", zu diesem Schritt gezwungen sieht.
Die Schlussfolgerung liegt nun auf dem Tisch: Die Entscheidung zum Verkauf wurde "durch Honors Industrie-Zweig getroffen, um das eigene Überleben zu sichern", hieß es. Es sei also nicht allein das Huawei-Management gewesen, das die Planungen in die Wege geleitet hat. Allerdings wird Honor zwar formal von Huawei getrennt, doch erfolgt kein Verkauf an einen anderen Smartphone-Hersteller.
Neu gegründete Mutter
Stattdessen wird Honor zukünftig von der Holding-Gesellschaft Shenzhen Zhixin New Information Technology betrieben. Dabei handelt es sich um ein komplett neu gegründetes Unternehmen, hinter dem einige bisherige Partner und staatlich getragene Unternehmen stecken. Huawei selbst soll keinerlei Anteile mehr an der Firma halten und auch keinen Einfluss mehr auf die Entscheidungsfindung haben.
Die Zukunft wird zeigen, wie weit die Trennung auch bei den Produkten erkennbar sein wird. Denn natürlich waren die Honor-Smartphones bisher auch von den Komponenten geprägt, die Huawei selbst entwickelt und produziert. Dazu gehören beispielsweise die Kirin-SoCs, die in mehreren Modellen zum Einsatz kommen. Wie hoch das finanzielle Volumen des Verkaufs ist, wurde nicht genauer beziffert. Die US-Nachrichtenagentur Reuters hatte allerdings einen Wert der Tochter von rund 15 Milliarden Dollar geschätzt.
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