Umdrehen geht nicht so einfach
Für den Bundesstaat wäre das fatal, denn Intel ist dort nicht einfach ein Unternehmen, das eben mit seiner Fabrik vor Ort ist und etwas Steuern zahlt. Vielmehr geht von der Niederlassung mit ihren High End-Prozesstechnologien eine solche Strahlkraft aus, dass sie quasi einer der entscheidenden Motoren der Wirtschaftsentwicklung in dem Bundesstaat darstellt. Denn an dem Standort hängen von Universitäten bis zu Startups vielfältige Unternehmungen. Selbst der geplante Ausbau der Fabrik könnte somit in seiner Wirkung komplett verpuffen.Der Analyst Dan Hutcheson bringt die Sache folgendermaßen auf den Punkt: "Unternehmen sprechen davon eine Transition durchzuführen. Letztlich müssen sie aber bemerken, dass sie einen Schritt über eine Klippe gemacht haben. Sie folgen einem Weg, auf dem man nicht einfach irgendwann umdrehen kann."
Hintergrund der Outsourcing-Planungen sind die Probleme, die Intel zuletzt bei der Weiterentwicklung seiner Prozesstechnologien hatte. Die Umstellung auf 14- und 10-Nanometer-Verfahren sind um viele Monate verzögert. Bis Januar will man in der Konzernführung nun entscheiden, ob es nicht vielleicht die bessere Option wäre, die Spitzenprodukte bei TSMC fertigen zu lassen, um zumindest beim fertigen Produkt weiter an der Spitze zu stehen. Eine solche Abwanderung nach Asien wäre angesichts der Wirtschaftspolitik Washingtons der letzten Jahre allerdings ein Fanal.