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SLS: Auch die neue Super-Rakete der NASA hat Software-Probleme

Die Sicherheits-Experten der NASA sehen recht neue Schwierigkeiten auf das kommende Space Launch System (SLS) zukommen. Sie befürchten weniger Konstruktionsfehler als deutlich spürbare Probleme mit der Software der neuen Super-Raketen.
NASA
02.11.2020  09:33 Uhr
Mit dem SLS will die NASA zukünftig Missionen ins All schicken, die hohe Nutzlasten zu weit entfernten Zielen bringen. Einen Schwerpunkt bilden dabei natürlich die bemannten Flüge, deren Ziel auch wieder der Mond sein kann. Dafür verfügt die NASA selbst aktuell über kein Launcher-System. Mit dem SLS, das nun schon lange entwickelt wird, soll sich das ändern. Doch beim Aerospace Safety Advisory Panel (ASAP) ist man sich nicht so sicher, dass das SLS sicher genug sei, um bereits an den Start zu gehen. Tests mit Triebwerken und Boostern klappen zwar problemlos, doch hätte man es hier eher mit klassischen Fehlerquellen zu tun, die auch früher schon neue Raketen vor Probleme stellten: Materialprobleme oder falsch konzipierte Anschlüsse beispielsweise. Hingegen steht man jetzt vor einer ziemlich neuen Fehlerquelle: Der Software. Das geht aus einem MSN-Bericht hervor.

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Zusammenspiel fraglich

Die verschiedenen Komponenten des SLS werden von diversen Anbietern geliefert. Beim ASAP sorgt man sich nun darüber, ob es hinreichende integrierte Test-Möglichkeiten gibt. Denn auch wenn die verschiedenen Komponenten und ihre Firmwares nachweislich perfekt laufen, ist völlig unklar, ob das Zusammenspiel zwischen ihnen ebenso reibungslos funktioniert.

Angesichts der Erfahrungen mit anderen Software-Großprojekten könnte man eigentlich bereits die Prognose wagen, dass es das nicht tun wird. Da hilft es wenig, wenn alle Anbieter aus ihren Simulationen positive Ergebnisse zurückmelden. Während bei den meisten Projekten dieser Komplexitätsstufe dann zwar Verzögerungen und Verluste zu beklagen sind und man immer weiter nachbessern muss, bis es funktioniert, hat man beim Start einer Großrakete letztlich nur einen Versuch. Wenn es dabei zu Problemen kommt und der Launcher nicht in den Orbit kommt, hat man es in der Regel direkt mit einem Totalausfall zu tun.

Software-Probleme könnten jetzt zu weiteren Schwierigkeiten bei dem Entwicklungsprojekt führen, das ohnehin schon den Weg aller großen Vorhaben gegangen ist: Die Arbeiten am SLS dauern bereits sehr viel länger als ursprünglich geplant und sind auch schon deutlich teurer als gedacht.

Siehe auch:

NASA: Starke Verzögerungen auch beim Startplatz der Mondrakete
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