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ISS-Drama: Leck, Teebeutel und ausfallende Sauerstoffversorgung

Zu keiner Zeit war die Station in Gefahr, dramatisch sind die Situationen rund um ein Leck und den Ausfall der Sauerstoffversorgung aber trotz­dem: Auf der Internationalen Raumstation kam es in den letzten Wochen und Tagen zu Problemen, die man im Weltraum nicht haben will.
17.10.2020  14:43 Uhr

Seit Wochen klafft ein Leck im russischen Teil der Raumstation

Im September 2019 hatten Messwerte angedeutet, dass im russischen Teil der Raumstation ein kleines Leck klaffen muss. Roskosmos und die NASA hatten mitgeteilt, dass das kleine Loch keine Gefahr darstelle und man vorerst auf eine Suche verzichten werde - auch, weil die Station aktuell in Sachen Personal sehr dünn besetzt ist und so wertvolle Forschungszeit verloren gehen würde. Mehr als ein Jahr später konnten Kosmonauten jetzt das Leck erfolg­reich lokalisieren - Kosmonaut Iwan Vagner, der seit April auf der ISS lebt, spricht von einem "Kratzer", der im russischen Zvezda-Modul entdeckt wurde.
Die Raumstation ISS in Zahlen
Infografik: Die Raumstation ISS in Zahlen

Für die Suche nach dem Leck kam dabei alles andere als Hightech zum Einsatz. Vielmehr nutzten die Kosmonauten laut Bericht der russischen Nachrichtenagentur TASS einen Teebeutel und folgten diesem auf seinem Weg in Richtung der Schwachstelle. "Wir haben mehrere Fotos und Videos von der Flugrichtung des Teebeutels und dies zeigt genau die Richtung, in die die Luft durch das mögliche Luftleck ausströmt", sagte der Kosmonaut. Aktuell wurde das Leck provisorisch verschlossen: "Der Luftdruck sinkt weiter, obwohl die Abfallgeschwindigkeit gesunken ist", so Vagner.

Raumstation ISS

Auch noch Probleme mit dem Sauerstoff

Als wäre das nicht genug Aufregung für einen Weltraumtag, kam es in demselben Zvezda-Modul am Mittwoch dann auch noch zu einem Ausfall der Sauerstoffversorgung. Wie NASA und Roskosmos laut Sciencealert schnell bestätigten, war die Besatzung der Raumstation zu keinem Zeit­punkt gefährdet, da auch der amerikanische Teil der ISS über eine separate Sauerstoff­versorgung verfügt. "Nichts bedroht die Sicherheit der Besatzung und der ISS", sagte ein Sprecher. Demnach wurden die Reparatur­arbeiten zur Behebung des Problems bereits am Donnerstag gestartet.
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