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Verluste durch US-Embargo: Wo Huawei schwindet, will Oppo wachsen

Weil Huawei durch das US-Embargo massive Schwierigkeiten hat, wollen Konkurrenten wie Samsung und Xiaomi die Marktanteile des chinesischen Smartphone-Herstellers übernehmen. Mit Oppo versucht auch noch ein Neuling in Deutschland und Europa die Huawei-Lücke zu besetzen.
Oppo
16.10.2020  11:44 Uhr
Oppo, einst vor allem für seine Blu-ray-Player und andere Multimediageräte bekannt, ist mittlerweile zum zweitgrößten Smartphone-Hersteller Chinas aufgestiegen - Marktführer ist immer noch Huawei. Da Huawei aber in seiner Expansion in den Westen durch die Sanktionen der US-Regierung mittlerweile stark eingebremst wurde, tut sich für Oppo und andere chinesische Hersteler unverhofft die Gelegenheit auf, die riesigen Marktanteile von Huawei zu übernehmen.

Huaweis Probleme schaffen viel Platz für Wachstum

Oppo versucht dabei massiv zu punkten, weil man viel Spielraum für Wachstum und einen Aufstieg in Sachen Marktposition sieht, so Allen Wu, Oppos Vice President und President of Global Sales gegenüber dem japanischen Wirtschaftsdienst Nikkei Asia. Bisher geht die Rechnung auf, denn das Unternehmen hat seine Verkaufszahlen in Westeuropa allein in diesem Jahr verdreifacht.

2020 sei das zweite Jahr, in dem Oppo in Ost- und Westeuropa aktiv ist. Im dritten Jahr will man den Marktanteil auf mehr als fünf Prozent steigern. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre soll es dann auf 10 bis 15 Prozent Marktanteil aufwärts gehen, so Wu zuversichtlich. Aktuell ist Samsung noch der absolute Marktführer in Europa und beansprucht rund 35 Prozent Marktanteil für sich. Apple kommt auf rund 17 Prozent.

Auch Vertragskunden sollen Oppo kaufen

Oppo baut nicht nur seinen Vertrieb im freien Handel weiter aus. Zusätzlich bemüht man sich auch um Kooperationen mit den großen europäischen Netzbetreibern. Erst vor kurzem wurden entsprechende Verträge mit der Deutschen Telekom abgeschlossen. Heute verkündete man dann, dass man sich mit dem Mobilfunkkonzern Orange geeinigt hat. Außerdem gibt es bereits einige Länder, in denen Oppo mit Vodafone und Telefonica kooperiert, um seine Geräte auch an Vertragskunden zu verkaufen.

Gleichzeitig ist man sich auch der Gefahren durch mögliche US-Sanktionen und andere wirtschaftliche Zwänge sowie die Coronavirus-Pandemie bewusst. Oppo hat deshalb laut Wu dafür gesorgt, dass seine Lieferkette breit gefächert ist, weil man zuvor teilweise nur einen Zulieferer für bestimmte Komponenten hatte. Gleichzeitig achtet der Konzern auf die Einhaltung sämtlicher regulatorischer Vorgaben. Außerdem ist Oppo anders als Konkurrenten wie Apple oder Xiaomi in rund 80 Prozent der Fälle selbst der Hersteller seiner Geräte und lagert deren Fertigung nicht zu Vertragsproduzenten aus.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass Oppo seine Stückzahlen im nächsten Jahr erheblich steigern wird. Von in diesem Jahr rund 118 Millionen Geräten soll es im Jahr 2021 wohl auf mehr als 164 Millionen Einheiten aufwärts gehen, so die von Nikkei zitierten Analysten von DigiTimes Research. Gleichzeitig sind die Aussichten für den Smartphone-Markt insgesamt recht gut, nachdem Covid-19 in diesem Jahr für einen Einbruch sorgte. Die Marktbeobachter erwarten ein Wachstum von rund 12 Prozent, von dem dann auch Oppo profitieren dürfte.
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