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Amazon gibt bekannt, dass man 20.000 positive Corona-Tests hatte

Amazon gilt als einer der großen Profiteure der Corona-Pandemie und wurde auch zum Teil heftig kritisiert, weil man während der weltweiten Lockdown-Maßnahmen seine Verteilerzentren ohne Einschränkungen betrieben hat. Nun ist klar, mit welchen Folgen.
02.10.2020  10:52 Uhr
Der Versandhändler wurde im Frühjahr, als sich Covid-19 endgültig auch in westlichen Län­dern rasant ausgebreitet hat, immer wieder heftig dafür kritisiert, nicht genug gegen die Aus­brei­tung des Virus zu unternehmen und seine Angestellten nicht ausreichend zu schü­tzen. Schon damals wollten Mitarbeiter und Offizielle vom Versandhändler erfahren, wie viele Co­ro­na-Fälle es bei Beschäftigten gegeben hat, die in Lagern und Logistikzentren tätig sind.

Hoch oder relativ niedrig?

In einem Blogbeitrag hat Amazon nun eine offizielle Zahl dazu veröffentlicht und diese kann man in beide Richtungen interpretieren, also für und gegen das Unternehmen (via Cnet). Denn Amazon schreibt in seinem "Update zum Covid-19-Testing", dass man zwischen 1. März und 19. September 19.816 positive Tests registrieren konnte oder musste.

Das ist natürlich eine große Zahl, doch das Unternehmen aus Seattle argumentiert, dass diese angesichts der Gesamtzahl an Mitarbeitern und im Vergleich zum Durchschnitt der US-Bevölkerung verhältnismäßig klein sei. Denn im Vergleich zu den Infektions- und Be­völ­ke­rungs­zah­len der Johns Hopkins University habe man 33.952 positive Fälle erwartet bzw. berechnet.

Kurzum: Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ste­he man sogar ganz gut da, meint Amazon. Der Versandhändler schreibt dazu: "Wir hoffen, dass die Bereitstellung dieser Daten und Er­kennt­nis­se andere ermutigen wird dem Bei­spiel zu folgen, und dass sich das als nütz­lich er­wei­sen wird, wenn Staaten Entscheidungen über die Wiedereröffnung öffentlicher Ein­rich­tun­gen treffen und Arbeitgeber über­le­gen, ob und wie sie Menschen wieder in die Arbeit bringen können."

Auch wenn es nicht viele Unternehmen gibt, die solche Zahlen veröffentlichen (wenngleich verspätet), ist dennoch fraglich, ob man damit Kritiker besänftigen kann. Entsprechend gab es auch umgehend Gegenstimmen. Die Amazon-kritische Organisation Athena etwa teilte mit: "Amazon ist, ohne Zweifel, eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit."
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