Nicht einmal große Behörden, die mit sensiblen Daten umgehen müssen, schaffen es verlässlich, deren Sicherheit zu gewährleisten. Jetzt musste auch das US-Heimatschutzministerium den Verlust wichtiger Informationen einräumen.
Betroffen war in diesem Fall die dem Ministerium unterstellte Grenzschutz-Behörde. Bei einem Einbruch in deren Systeme luden die Täter unter anderem eine große Datenbank mit Fotos herunter, die zu einem Gesichtserkennungs-System gehört, mit dem die Kameras an den Grenzübergängen und anderen Zugangswegen zum US-Territorium verbunden sind. Aber auch die Aufnahmen von KFZ-Kennzeichenscannern und mehr wurden zur Beute der Eindringlinge.
Man kann schon fast von Glück reden, dass der Einbruch in das Netzwerk bereits im vergangenen Jahr geschah. Damals lief das Biometrie-System erst in einer Pilotphase und es waren noch nicht allzu viele Bilder von Personen, die in die USA einreisen, enthalten. Insgesamt sollen 184.000 Fotos heruntergeladen worden sein. Zumindest ein Teil der Daten landete im Dark Web - wahrscheinlich als Beleg für die Beute, die auf diese Weise in der Regel zum Weiterverkauf auf dem Schwarzmarkt beworben wird.
Vertrauensverlust droht
Eingeräumt wurde der Datenverlust jetzt im Rahmen des
Jahresberichts des Generalinspekteurs, der eine Kontrollinstanz innerhalb des Ministeriums darstellt. Dieser kam zu dem Schluss, dass die sensiblen Informationen auf einem nicht verschlüsselten System aufbewahrt wurden, was letztlich nicht den Anforderungen an den Umgang mit solchen Daten entspricht.
"Dieser Vorfall kann das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Fähigkeiten der Regierung, biometrische Daten hinreichend zu schützen, beschädigen", hieß es in dem Report. In der Folge könnten Einreisende einen entsprechenden Datenabgleich verweigern und die Abfertigung an den Grenzen deutlich verlangsamen. Inzwischen sind entsprechende Systeme immerhin aus der Erprobung hinaus und täglich werden beim Heimatschutzministerium rund 300.000 biometrische Transaktionen vollzogen.
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