Tesla kündigt eigene Lithium-Förderung mit neuem Verfahren an
Im Rahmen seines Battery Day hat der Elektroauto-Hersteller Tesla nicht nur verbesserte Akkus und andere konkrete Produkte angekündigt, sondern sorgte auch mit der Verlautbarung für Aufsehen, zukünftig sogar das Lithium für seine Batterien selbst abzubauen.
"Wir haben die Rechte an einem Lithium-Vorkommen in Nevada erworben", erklärte Tesla-Chef Elon Musk. In dem US-Bundesstaat sicherte sich der Elektroauto-Hersteller eine Fläche von über 4000 Hektar, auf denen man das Leichtmetall zukünftig selbst gewinnen will. Damit festigt Tesla seinen Sonderstatus in der Automobil-Industrie: Diese besteht eigentlich aus einem großen Geflecht an Zulieferern und bei den eigentlichen großen Markenbetrieben erfolgt nur noch die Endmontage. Tesla baut hingegen auch viele Komponenten selbst und steigt nun sogar in den Abbau der benötigten Rohstoffe ein.
Dass man diesen Schritt macht, dürfte auch damit zu tun haben, dass die Ingenieure bei Tesla einen neuen Prozess zur Extraktion des Lithiums aus seinen Lagerstätten entwickelt haben. Dieser soll umweltschonender sein als die sonst genutzten Verfahren und auch noch die Verarbeitungskosten deutlich senken. Drew Baglino, Chef des Ingenieur-Teams bei Tesla sprach davon, dass man den wichtigen Rohstoff so 33 Prozent billiger bekommen kann als die herkömmlichen Förderer.
Wie Musk ausführte, habe man bei der Entwicklung des neuen Verfahrens alles außer Acht gelassen, was es bisher an Prozessen in der Lithium-Förderung gibt. Stattdessen hätten die Mitarbeiter des Unternehmens noch einmal ganz unten mit den physikalischen Voraussetzungen angefangen und auf dieser Basis die neue Methode zur Extraktion des Metalls aus den Vorkommen entwickelt, die ohne Sulfat auskommt und auf Natriumchlorid, also einfachem Kochsalz, basiert.
Dass es in Nevada größere Lithium-Konzentrationen gibt, ist bereits seit einiger Zeit bekannt. Allerdings gibt es bisher kaum Bestrebungen, diese auch nutzbar zu machen. Tesla gab allerdings noch keinen genaueren Zeitplan bekannt, nach dem die Erschließung und der Aufbau der Produktion laufen sollen.