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Auch die Bundeswehr hat jetzt eine eigene Weltraum-Einheit erhalten

Das US-Militär hat in den vergangenen Jahren durch den Aufbau der neu­en Space Force einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch auch die Bundeswehr richtete eine entsprechende Abteilung ein, die heute offiziell vorgestellt wurde.
21.09.2020  14:35 Uhr
"Air and Space Operations Center" (ASOC) lautet die Bezeichnung der Einheit, die offiziell zur Luftwaffe gehört. Die Zentralstelle ist entsprechend an deren Befehlsposten in Uedem, Nord­rhein-Westfalen, angesiedelt. 50 Fachleute sollen hier zusammengefasst werden, bis zum Jahr 2031 ist eine Aufstockung auf 150 Stellen geplant, teilte das Verteidigungs­mi­nis­te­ri­um mit. Das ASOC hat allerdings nicht die Aufgabe, aktiv und militärisch im Weltraum präsent zu sein. Trotzdem müsse man sich dessen bewusst sein, dass dort auch Fragen der Sicherheit eine wichtige Rolle spielen, wie Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bei der Eröffnung der Abteilung erklärte.

Passive Informations-Sammler

Die Einheit wird - zumindest vor­erst - in erster Linie passive Auf­gaben erle­digen. Dazu gehört als Grund­lage die Beobach­tung und Ka­ta­lo­gi­sie­rung von Objekten im Orbit der Erde und da­rü­ber hinaus. Dies wird eigentlich auch schon von di­ver­sen zivilen Forschungs­einrich­tungen getan, doch die Bundes­wehr versucht hier offenbar ei­ne eigene Daten­grundlage zu schaffen. Das ist unter militä­rischen Über­legungen nach­voll­zieh­bar, aber eben auch teuer und aufwendig.

Mit den so gewonnen Informationen soll das ASOC unter anderem helfen, Satelliten vor An­grif­fen oder anderen Störungen zu schützen. Denn diese gehören teils ebenso zu den kri­ti­schen Infrastrukturen Deutschlands und Europas wie verschiedene erdgebundene Ein­rich­tun­gen. Weiterhin soll durch die Beobachtung von Flugbahnen sichergestellt werden, dass wie­der in die Atmosphäre eintretende Objekte nicht zu einer Bedrohung für besiedelte Ge­gen­den werden.

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