Tesla musste gestern einen dramatischen Tag an der Börse erleben, denn die Aktie des Elektroautobauers stürzte spektakulär ab und verlor mehr als ein Fünftel ihres Wertes. Börsenkenner waren aber nicht sehr überrascht, denn das Papier gilt schon lange als überbewertet.
Auslöser für den dramatischen Kursrutsch war eine Entscheidung von Standard & Poor's (S&P). Die Kredit-Ratingagentur verweigerte Tesla nämlich die Aufnahme in den Index der 500 wichtigsten US-amerikanischen Börsenunternehmen. Das wäre nicht bloß ein symbolischer Akt gewesen, sondern hätte zusätzliche Käufe von Portfolio-Managern zur Folge gehabt. Wie CNN erklärt, hatte der Anstieg des Tesla-Kurses teilweise damit zu tun, denn viele hatten erwartet, dass das bei einer S&P-Aufnahme passieren wird.
Profitabilität als Problem
Die Entscheidung der Ratingagentur gegen Tesla führte zu vielen enttäuschten Anlegern, die sich daraufhin schnell von Tesla-Anteilen trennten. Entscheidend für die Aufnahme in den S&P-Index sind vor allem zwei Faktoren: Marktkapitalisierung und Profitabilität. Ersteres stellte nicht ansatzweise ein Problem dar, denn hinsichtlich des so genannten "Market Cap" ist Tesla das wertvollste Autounternehmen der Welt (vor Toyota und VW).
Bei der Profitabilität sieht es aber deutlich anders aus: Zwar hat Tesla in den vergangenen Quartalen schwarze Zahlen geschrieben, doch die roten sind noch nicht allzu lange her. Denn erst 2019 konnte man zum ersten Mal auch nach Jahresablauf ein Plus vermelden.
Der gestrige Kurssturz war zwar massiv (es war der größte in der Geschichte des Unternehmens), ist aber für Tesla nicht ungewöhnlich: Denn Mitte März ging es um 19 Prozent nach unten, Anfang Februar verlor der Elektroautobauer 17 Prozent an Börsenwert. In allen Fällen konnte sich Tesla schnell davon erholen und später weiter zulegen. Selbst nach dem gestrigen Verlust ist die Entwicklung des Tesla-Papiers (Kürzel: TSLA) beeindruckend, denn seit Jahresanfang konnte man den Wert nahezu vervierfachen.