Die mmWave-Technik arbeitet mit Frequenzen zwischen 30 und 300 Gigahertz. Auf solchen Trägerwellen lassen sich deutlich mehr Daten modulieren und entsprechend höhere Bandbreiten erreichen als bei den normalerweise genutzten Funk-Spektren von 700 Megahertz bis 3,6 Gigahertz. Die höhere Transferrrate geht aber auf Kosten der Reichweite. Datenübertragungen über mehrere Kilometer würden viel zu hohe Sendeleistungen erfordern.
Wie Qualcomm nun aber mitteilte, habe man mit dem Antennensystem QTM527 auf Seiten des Endgerätes eine hinreichend gute Empfangsqualität erreicht, um eine Kommunikation mit einem normalen Sendemast über eine Strecke von 3,8 Kilometern zu ermöglichen. Das entspricht etwa dem Doppelten der bisherigen Reichweite und wäre ausreichend, um die mmWave-Technik zumindest in den städtischen Räumen mit ihren dicht stehenden Funkzellen gut einsetzbar zu machen.
Luft statt Glasfaser
Aber nicht nur das. Unter guten Bedingungen ließen sich in dünner besiedelten Regionen zumindest auch die direkteren Umgebungen der Sendeanlagen mit Millimeterwellen abdecken. Insbesondere für Wirtschaft im ländlichen Raum könnte das enorme Vorteile bringen. Denn auf den hohen Frequenzen lassen sich Bandbreiten im Gigabit-pro-Sekunde-Bereich erreichen, für die man sonst Glasfaser-Anbindungen benötigen würde.Konkret kam bei den Tests das QTM527-Antennensystem in Verbindung mit dem Snapdragon X55-Modemchip zum Einsatz. Die Basisstation der Funkzelle setzte sich aus Ericssons Air5121- und Baseband 6630-Anlagen zusammen, die jeweils mit einer Software-Modifikation ausgestattet waren, um die Reichweite zu steigern. Je nachdem, wie die Funkzelle ausgelastet ist, lässt sich durch die Bündelung mehrerer paralleler Funkstrecken über ein recht großes 800-Megahertz-Band eine Datenübertragung von bis zu 7 Gigabit pro Sekunde erreichen, hieß es.