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Gerissenes Seil beschädigt weltberühmtes Arecibo-Teleskop schwer

Das Arecibo-Observatorium in Puerto Rico ist das wohl berühmteste Radioteleskop der Welt, es ist derzeit das zweitgrößte seiner Art. Doch aktuell ist die Einrichtung nach einem massiven Schaden außer Betrieb, verantwortlich dafür ist ein gerissenes Stahlseil.
12.08.2020  17:27 Uhr
Das Radioteleskop, das u. a. von der University of Central Florida (UCF) betrieben wird, wurde 1963 eingeweiht, einen solchen Schaden hat es aber in der 57-jähgrigen Geschichte noch nicht gegeben. Denn eines der insgesamt acht Hilfskabel, die die Instrumenten­platt­form tragen (der Hauptspiegel selbst, der eine Apertur von gut 300 Metern hat, bewegt sich nicht), ist in der Nacht auf Dienstag gerissen.

Mehrere schwere Schäden

Leider blieb das nicht ohne Folgen, denn das Kabel zerstörte eine großen Teil des Haupt­spiegels. Die UCF schreibt in einer Mitteilung, dass hierbei ein rund 30 Meter langer "Ein­schnitt" entstand, auch der so genannten Gregory-Dom wurde beschädigt (das ist das in etwa kugelförmige Objekt, das an der Metallplattform "hängt") und zwar sind dort sechs bis acht Paneele betroffen. Damit nicht genug: Auch die Plattform selbst wurde beschädigt, und zwar wurde sie verbogen.

Arecibo-Observatorium
Für diese 30 Meter lange 'Schneise' war ein gerissenes Kabel verantwortlich

Derzeit ist nicht klar, was für den Kabelriss verantwortlich war. "Wir haben ein Ex­per­ten­team, das die Situation derzeit untersucht", sagte Francisco Cordova, der Leiter des Ob­ser­va­tor­iums. "Unser Fokus ist, die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu gewährleisten, die Ein­richtungen und Ausrüstung zu schützen und die Anlage so schnell wie möglich wieder voll funktionsfähig zu machen, damit sie weiterhin Wissenschaftlern auf der ganzen Welt helfen kann."

Für das Arecibo-Observatorium ist der aktuelle massive Schaden ein schwerer Schlag, denn derzeit laufen immer noch die Reparaturarbeiten, die nach dem Hurrikan Maria im Jahr 2017 notwendig wurden. Das Teleskop in Puerto Rico war viele Jahrzehnte lang das größte seiner Art, diesen Titel verlor man aber erst 2016 an das chinesische "FAST"-Teleskop.

Siehe auch: Radioteleskop XL - Größte Forschungseinrichtung der Welt beschlossen
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