Huawei kann seine eigenen SoCs nichtmal mehr fertigen lassen
Die US-Regierung hatte ihr Embargo im Mai noch einmal verschärft und damit dafür gesorgt, dass Huawei seine aus eigener Entwicklung stammenden Smartphone-Prozessoren nichtmal mehr bei externen Anbietern fertigen lassen zu können. Inzwischen hat man deshalb bereits in Aussicht gestellt, dass das Huawei Mate 40 die letzte Reihe von Smartphones mit Huaweis eigenen High-End-SoCs sein wird.In die so entstandene Lücke will Qualcomm nun mit seiner Lobbyarbeit vorstoßen, um Huawei mit seinen Prozessoren zu versorgen. Da Huawei noch immer zu den weltgrößten Smartphone-Anbietern gehört und die Statistik teilweise sogar anführt, winken Qualcomm tatsächlich Umsätze in Milliardenhöhe. Aktuell ist Qualcomm mit dem Snapdragon 865(+) praktisch der einzige Anbieter von wirklich leistungsstarken High-End-CPUs für Android-basierte Smartphones, da Samsung immer stärker ins Hintertreffen geraten ist und Huawei seine Produkte nicht mehr bauen lassen kann.
Qualcomms Problem ist, dass Huawei auf der sogenannten Entity List des US Commerce Department steht, so dass man eine Art Lizenz der US-Regierung benötigt, um Huawei mit seinen Produkten zu beliefern. Bisher war Huawei einer der größten Kunden von Qualcomm, da der US-Hersteller neben diversen Komponenten für Smartphones auch Chips für Mobilfunk-Basisstationen und andere Huawei-Produkte lieferte.
Mittlerweile ist dies nicht mehr möglich, so dass Qualcomm mit seiner Lobbyarbeit verhindern will, dass Konkurrenten wie MediaTek und Samsung von einer möglichen Zusammenarbeit mit Huawei profitieren. Unter anderem drohe durch die Exportbeschränkungen für US-Unternehmen auch eine Verschiebung des Technologievorteils beim 5G-Mobilfunk von den USA in andere Länder, warnt Qualcomm.