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Wegen PS5 und Xbox Series X: AMD Ryzen 4000-APUs kaum lieferbar

AMD hat mit Produktionsengpässen für einige Ryzen-Prozessorserien zu kämpfen. Betroffen sind praktisch alle APUs (Accelerated Processing Un­its) der Ryzen 4000-Familie für Notebooks und Desktop-PCs. Ein ent­schei­den­der Faktor dabei dürften die Next-Gen-Konsolen sein.
AMD
06.08.2020  14:19 Uhr
Die Liefersituation für AMD-APUs der Serien Ryzen 4000U, 4000H und 4000G, Codename Renoir, ist angespannt, wie der deutsche PC-Hersteller Schenker jüngst auf Reddit in­for­mier­te. Notebooks des Unternehmens, die mit einem Ryzen 7 4800H (8 Kerne, 16 Threads) bestückt sind, werden daher erst in gut zwei Monaten wieder lieferbar sein. Kun­den, die sich direkt bei Schenker für ein Laptop-Modell mit dem Ryzen 5 4600H (6 Kerne, 12 Threads) interessieren, können aktuell aber noch zuschlagen.
AMD Ryzen 4000 Notebook-Prozessoren
AMDs Renoir-APUs heizen Intel nun erstmals auch im Bereich Ultrabooks gehörig ein.

Renoir-Liefersituation weltweit angespannt

Wie Schenker verraten hat, wurde dem Unternehmen von AMD erklärt, dass derzeit in­dus­trie­weit Lieferengpässe bestehen, die alle Notebook-Hersteller vor dasselbe Dilemma stellen. Das deutsche Unternehmen vermutet die deutlich gestiegene Nachfrage nach Geräten mit den Ryzen 4000-APUs als einen der Gründe, warum AMD nicht mit der Abwicklung von Be­stel­lung­en hinterherkommt. Die Chipschmiede lässt die Produktion exklusiv bei Auf­trags­fer­ti­ger TSMC im 7-Nanometer-Verfahren durchführen, was bei mehreren Großaufträgen von Schwer­ge­wich­ten wie Lenovo oder HP schnell zu einer Ausschöpfung der verfügbaren Fer­ti­gungs­ka­pa­zi­tä­ten führen kann.

Die notorisch konservative Kalkulation von AMD hinsichtlich der Bestellung neuer Ryzen 4000-APUs bei TSMC soll außerdem ein Problem dar­stel­len. Dafür spricht, dass die Prozessoren bereits mit der Markteinführung erster Note­books schwer zu bekommen waren. Und die erst kürzlich auf dem Markt eingeführten Desktop-Chips der Ryzen 4000G-Familie wird AMD bis auf Weiteres gar nur in Kom­plett­sys­te­men anbieten. Sehr wahrscheinlich um die Versorgungslage besser im Blick behalten zu können.

Next-Gen-Konsolen beeinflussen Herstellung von PC-Prozessoren

Eine ebenfalls sehr bedeutende Rolle in Sachen Produktionskapazitäten für AMDs PC-Pro­zes­sor­en bei TSMC dürften die Next-Gen-Konsolen von Sony und Microsoft spielen. So­wohl für die PlayStation 5 als auch die Xbox Series X liefert AMD ein speziell angepasstes SoC (Sys­tem on a Chip) als zentrale Recheneinheit. Die beiden Videospielstationen sollen gegen Ende dieses Jahres im internationalen Handel verfügbar sein, was bedeutet, dass die Pro­duk­tion der ersten Charge inzwischen auf Hochtouren laufen muss. Für die nahe Zukunft deutet sich immerhin etwas Besserung an: AMD hat sich laut chinesischen Medienberichten für das Jahr 2021 ein deutlich größeres Produktionskontingent bei TSMC sichern können.
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