Update vom 27.07.2020 um 20:10 Uhr: Mittlerweile hat auch Garmin bestätigt, dass die anhaltenden Probleme durch einen Angriff mit Erpressungs-Trojaner verursacht werden. Dabei seien "einige der Systeme verschlüsselt" worden. "Infolgedessen wurden viele unserer Onlinedienste unterbrochen, darunter Website-Funktionen, Kundensupport, kundenorientierte Anwendungen und Unternehmenskommunikation", heißt es in der Erklärung. "Wir haben sofort begonnen, die Art des Angriffs zu analysieren und die Systeme wiederherzustellen."
Wenig später konnte das Unternehmen auf Facebook vermelden, dass "viele der vom Systemausfall betroffenen Systeme und Dienste, einschließlich Garmin Connect, wieder in Betrieb sind". Allerdings müsse vereinzelt noch mit Einschränkungen gerechnet werden. Auf einer Webseite zum Ausfall liefert das Unternehmen weitere Informationen.
Und auch von der noch immer nicht durch Garmin bestätigten Theorie, es handele sich um einen gezielten Angriff mit einer Erpressungs-Software, gibt es Neuigkeiten. Es heißt, Garmin könnte mit der Zahlung von 10 Millionen Dollar zur täglichen Arbeit zurückkehren. Das Online-Magazin Bleeping Computer hatte nach der ursprünglichen Meldung, dass es sich um einen Angriff mit der WastedLock Ransomware handelt, weitere Informationen von Garmin-Mitarbeitern erhalten.
Bei Garmin spricht man nur von einem Ausfall
Vermeintlicher Erpresserbrief ist durchgesickert
Diese wollen anonym bleiben, bestätigten aber die Erpressungs-Theorie. Konkret nannte eine der Quellen die Forderung von 10 Millionen Dollar für die Freigabe des Schlüssels, mit dem das Unternehmen seine Daten wieder nutzbar und seine Dienste wieder online bringen könnte. Bleeping Computer hat passend dazu eine Notiz der unbekannten Angreifer veröffentlicht.Millionen Nutzer weltweit betroffen
In dem Erpresserschreiben heißt es dabei, dass Garmin die E-Mail nicht an Dritte weitergeben dürfe - damit ist wohl gemeint, dass der Angriff weder publik gemacht werden sollte, noch dass das Unternehmen die Polizei einschalten soll. Was sich im Moment alles anhört wie ein schlechter Groschenroman, bedeutet für Millionen Nutzer weltweit, dass sie ihre Wearables nicht wie gewohnt nutzen können. Garmin hat daher auf seinen Webseiten eine FAQ zu der "Downtime" veröffentlicht.Zu der Entschuldigung, dass die Garmin-Dienste, inklusive Garmin Connect ausgefallen sind, kommen nun folgende Fragen und Antworten:
- Sind während des Ausfalls Garmin Connect Kundendaten verloren gegangen?
Obwohl während des Ausfalls nicht auf Garmin Connect zugegriffen werden kann, werden die während des Ausfalls von Garmin-Geräten erfassten Aktivitäts-, Gesundheits- und Wellnessdaten auf dem Gerät gespeichert und erscheinen in Garmin Connect, sobald der Nutzer sein Gerät synchronisiert. - Ich bin ein inReach-Kunde. Kann ich während des Ausfalls weiterhin SOS-Notruf und Nachrichten verschicken?
Der inReach SOS-Notruf und Nachrichtendienst bleibt voll funktionsfähig und ist durch den Ausfall nicht beeinträchtigt. Dies gilt auch für die MapShare Webseite und die E-Mail-Antwortseite. Den Status für inReach-Geräte finden Sie hier. - Ich habe ein neues Garmin-Produkt. Wann werde ich in der Lage sein, es mit Garmin Connect zu koppeln?
Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Garmin Connect Funktionalität. - Hatte der Systemausfall Auswirkungen auf meine Daten?
Garmin liegt kein Hinweis vor, dass sich der Ausfall auf Ihre Daten, einschließlich Aktivitäts-, Zahlungs- oder anderer persönlicher Daten, ausgewirkt hat.
Bisher gibt es noch keinerlei Hinweise, wann es bei Garmin wieder normal laufen wird.