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Microsoft: Mitarbeiter im Homeoffice erstaunlich ehrlich und effizient

Die Verlagerung der Arbeit vom Büro ins Zuhause hat die Gestaltung des Arbeitstages messbar verändert. Nachteile ergeben sich unter dem Strich allerdings weder für die Beschäftigten noch für den Arbeitgeber, wie eine Untersuchung Microsofts zeigt.
20.07.2020  08:38 Uhr
Microsoft beschäftigt in Redmond rund 350 Leute im so genannten Modern Workplace Transformation Team. Dieses ist ausschließlich dafür da, die Veränderungen im Arbeitsalltag zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen, wie der Software-Konzern seine ver­schie­de­nen Anwendungen anpassen muss, um mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Die oft recht zähe Arbeit erhielt mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie natürlich eine Grundlage mit ungeahnten neuen Möglichkeiten. Bei der Auswertung anonymisierter Daten aus der Microsoft-Belegschaft, die ja ebenfalls nahezu komplett auf Homeoffice umgestellt wurde, zeigte sich, dass die Mitarbeiter im Durch­schnitt rund vier Stunden länger pro Woche in ihren Arbeits-Account eingeloggt waren als während normaler Büro-Zeiten. Das ist darauf zurückzuführen, dass viele Mitarbeiter die Heimarbeit für ein etwas entspannteres herangehen nutzen und sich nebenher auch mal einen Moment um die Kinder kümmern, eine Runde mit dem Hund gehen oder einfach zu­sätz­li­che Pau­sen einlegen. Sie verlängern dann aber in der Regel von sich aus ihre Arbeitszeit.

Daten zum Homeoffice
Steuerung durch Team-Leiter bringt Vorteile


Daten zum Homeoffice
Erreichbarkeits-Einbruch in der Pause wenige stark

Weniger Endlos-Meetings

Während immer wieder angenommen wird, dass die Arbeit von Zuhause aus die Effizienz min­dert, zeigen die Daten nun, dass dies nicht der Fall ist. Es kann sicherlich sein, dass die Be­schäf­tig­ten an einigen Stellen nicht so stark auf den Job fokussiert sind - etwa wenn Kin­der im Haushalt sind. Das gleicht sich an anderer Stelle aber aus. So beobachtete man bei der Aus­wer­tung der Daten, dass die Zahl der Meetings, die maximal 30 Minuten dauern, ansteigt. Die bei vielen Beschäftigten eher unbeliebten Mee­tings von deutlich über einer Stunde Dauer, die selten so wichtige Ergebnisse produzieren, um die Abwesenheit von der ei­gent­li­chen Aufgabe zu rechtfertigen, reduzierten sich hingegen um 22 Prozent.

Aus den Daten geht auch hervor, dass Mitarbeiter im Homeoffice viel häufiger auch während der Mittagspause noch auf Nachrichten reagieren als sonst. Gleiches gilt für Feierabend und die Wochenenden. Auf der anderen Seite fließt auch mehr Privates in die Arbeitszeiten ein. Die sonst klare Trennung verschwimmt also etwas - was durchaus den Erwartungen entspricht.

Die Auswertung der Homeoffice-Zeit ergab darüber hinaus, dass die sozialen Kontakte zwischen den Mitarbeitern sich verändern, aber kaum weniger werden. Arbeitspsychologen sehen es als durchaus wichtig an, dass Beschäftigte beispielsweise in der Mittagspause gemeinsam Essen gehen. Das fällt im Homeoffice weg - wurde aber schnell durch andere Dinge ersetzt. So gab es in den mit Videokonferenzen verbundenen Teams gemeinsame Pyjama-Tage oder Vorstellungsrunden für Haustiere.

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