Mitarbeiter sehen Widersprüche in Googles Verhalten
Die Unterzeichner des Briefs kritisieren unter anderem, dass die Kooperation mit Polizeibehörden, die für ihre fragwürdigen Methoden bekannt sind, in starkem Kontrast zu den von Google-Chef Pichai und anderen Alphabet-Managern getätigten Aussagen rund um das Thema Gleichberechtigung von Menschen verschiedener Hautfarben stehen. So hatte Google zwar hunderte Millionen für die Förderung von afroamerikanischen Unternehmern und YouTube-Nutzern zur Verfügung gestellt, profitiert gleichzeitig aber von Einnahmen aus den Verträgen mit der Polizei.Google und Alphabet könnten nicht gleichzeitig "Black Lives Matter" rufen und zur Kriminalisierung der Existenz von Menschen mit dunkler Hautfarbe beitragen, so die Kritiker. Eine offizielle Antwort des Managements auf das von mehr als 1650 Mitarbeitern unterzeichnete Schreiben an Sundar Pichai steht noch aus. In einer Stellungnahme gegenüber US-Medien lehnte ein Unternehmenssprecher es aber ab, die Zusammenarbeit mit der US-Regierung, Polizei und anderen Behörden einzustellen.
Der Konzernsprecher verwies auf die internen Ethik-Richtlinien des Unternehmens, in denen unter anderem festgelegt sei, dass Technologien aus dem Bereich der Gesichtserkennung nicht kommerziell vertrieben werden. Auch bei der Verwendung von KI-Technologie gebe es Einschränkungen, die eine Verwendung zum Zweck der Überwachung unterbinden sollen. Gleichzeitig betonte der Google-Vertreter aber auch, dass der Konzern Dienste wie Gmail, GSuite und die Google Cloud-Plattform weiterhin für Regierungen und lokale Behörden anbieten werde - inklusive der Polizei.