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Bericht: Coronavirus bremst 5G-Ausbau, Qualcomm setzt wieder auf LTE

Der Markt für Smartphones verändert sich in Folge der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus deutlich: Weil die potentielle Kundschaft weniger Geld in den Taschen hat, stockt es im 5G-Markt etwas. Qualcomm setzt deshalb angeblich verstärkt wieder auf 4G-Plattformen.
Qualcomm
22.06.2020  15:14 Uhr
Wie der taiwanische Branchendienst DigiTimes berichtet, hat Qualcomm seine Bestellungen für 7-Nanometer-Chips beim weltgrößten Vertragsfertiger TSMC nach oben geschraubt, um auf diesem Weg wieder mehr Marktanteile bei 4G-Smartphone-SoCs zu erlangen. Zuletzt ging der Marktanteil des US-Konzerns in diesem Bereich wegen seiner starken Konzentration auf 5G-fähige Plattformen angeblich deutlich zurück. Weil der Ausbau der neuen 5G-Mobilfunknetze wegen des Coronavirus langsamer voranschreitet als zuvor angenommen, blieb auch die Nachfrage nach entsprechend ausgerüsteten Smartphones zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig verlor Qualcomm laut Quellen aus der Industrie einige Marktanteile bei 4G-fähigen Plattformen an die Konkurrenz, allen voran MediaTek und Samsung.

Durch das US-Embargo gegen Huawei hat TSMC wieder mehr Platz für andere

Weil die Lage rund um Covid-19 weiterhin alles andere als sicher ist, stellt sich Qualcomm nun mit der Erweiterung seiner Bestellungen bei TSMC auf die Veränderungen im Markt ein. Vermutlich belegt man damit einen Teil der durch die neuen US-Sanktionen gegen Huawei frei gewordenen Kapazitäten bei dem Vertragsfertiger.

Weil die US-Regierung ihr Embargo gegen Huawei vor einigen Wochen erneut erweitert hat, entfällt für TSMC mit Huawei schließlich ein bisheriger Großkunde, so dass die bisher von dem chinesischen Konzern für seine HiSilicon Kirin SoCs genutzten Kapazitäten frei geworden sein dürften. Für Qualcomm ergibt sich daraus unter Umständen die Möglichkeit, seine Chips entweder etwas günstiger oder aber mit mehr Marge anzubieten.

Denkbar wäre, dass Qualcomm seine Preise für LTE-fähige Plattformen für Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones etwas reduziert, um besser gegen MediaTek bestehen zu können. Aktuell verlangt MediaTek dem Bericht zufolge im Durchschnitt rund acht US-Dollar für seine 4G-fähigen Smartphone-SoCs, während bei Qualcomm zwischen 12 und 15 US-Dollar dafür fällig werden.
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