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5G-Verschwörung:
Dorfbewohner entführen acht Mobilfunk-Techniker

Der Glaube an wirre Verschwörungstheorien rund um den neuen 5G-Mobilfunkstandard ist keineswegs ein britisches Phänomen. Das zeigt ein aktuelles Beispiel aus Peru, das in der Entführung mehrerer Techniker endete.
Deutsche Telekom
15.06.2020  16:59 Uhr
Dort sind in der vergangenen Woche acht Telekommunikation-Techniker entführt worden. Erst am Wochenende konnten diese wieder zu ihren Familien zurückkehren. Bei den Opfern handelt es sich um Mitarbeiter des Mobilfunkbetreibers Gilat, die ausgerückt waren, um einen der Sendemasten in der Region zu reparieren. Die Bevölkerung nahm aber an, von ihnen sollen 5G-Antennen installiert werden. Laut Berichten lokaler Medien handelten die Bewohner der Region aus der Überzeugung, die 5G-Technik würde das Corona-Virus übertragen. Aus gleichem Grund waren auch schon in Großbritannien Mobilfunk-Anlagen und Techniker angegriffen worden. Die Netzbetreiber standen auch hier erst einmal etwas ratlos vor den Vorwürfen und versuchten irgendwie zu erklären, dass per Funk keine Viren übertragen werden können.

Bereit zum Verzicht

Bei den Entführern handelte es sich bei dem peruanischen Fall nicht um einige Verwirrte. Berichte sprechen davon, dass bis zu tausend Bewohner mehrerer Dörfer beteiligt gewesen sein sollen. Sie forderten von dem Netzbetreiber, dass sämtlichen Antennenanlagen in ihrer Region abgeschaltet und deinstalliert werden. Der Einwand, dass sie dann auch ihre bisherigen Mobiltelefone nicht nutzen und auch kein Fernsehprogramm mehr empfangen könnten, half nicht weiter.

Inzwischen soll es Vertretern von Gilat aber gelungen sein, die Bewohner der fraglichen Gegend davon zu überzeugen, dass sie durch die Mobilfunkdienste nicht Gefahr laufen, mit Viren infiziert zu werden. Dies soll dann die Freilassung bewirkt haben. Ob auch die Theorien über die 5G-Technik dauerhaft korrigiert werden konnten, ist nicht näher ausgeführt worden.

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