Signifikaner Effekt
Bei dieser handelt es sich um eine Kraft, die auf sich bewegende Körper in einem rotierenden Bezugssystem wirkt. Alles, was sich auf der Erde bewegt, unterliegt aufgrund der Erdrotation einer entsprechenden Ablenkung. Bekannt ist dies unter anderem durch das Foucaultsche Pendel, das seine Schwingungsebene stets im Uhrzeigersinn dreht. Und auch die Luftströmungen in der Atmosphäre werden durch diesen Effekt dazu gebracht, immer die gleichen Drehrichtungen einzuschlagen - was man auf Wetterkarten oder den Satelliten-Aufnahmen von Hurrikans gut beobachten kann.Bei einem Windrad verhält es sich nun so, dass durch die enorme Größe der Rotoren in unterschiedlichen Höhen jeweils andere Windgeschwindigkeiten erreicht werden. Hinter dem ersten Windrad kommt es zu Verwirbelungen der nun abgebremsten Luftmassen, die sich durch den Kontakt mit den umgebenden Strömungen wieder beschleunigen. Und hier wirkt nun die Corioliskraft, die einen Rechtsdrall verursacht. In der Summe beschleunigen Luftmassen hinter einem Windrad, wie es jetzt konstruiert ist, das Ganze langsamer als bei einem System mit entgegengesetzter Drehrichtung. In einem Windpark würde die zweite Reihe bei anders konstruierten Anlagen also höhere Windgeschwindigkeiten abbekommen.
Und das gilt teilweise durchaus in einem Umfang, der eines Umdenkens in der Praxis würdig wäre, lautet das Fazit der Forscher. Weniger bei Windkraftanlagen irgendwo in Deutschland, wo relativ wenige Rotoren in sehr strukturierten Geländeformationen stehen, in denen ohnehin vielfältige Verwirbelungen vorherrschen. Bei großen Anlagen auf dem Meer oder den flachen Steppengebieten der USA könnte eine Änderung der Drehrichtung unter passenden Bedingungen bis zu 23 Prozent mehr Stromausbeute bringen, hieß es.