Die Verfechter einer immer weitergehenden Privatisierung der Raumfahrt dürften sich durch die Entwicklung der neuesten Trägerrakete der NASA vollkommen bestätigt fühlen. Jetzt kommt es auch noch zu Problemen beim neuen mobilen Launch-Pad.
Seit Jahren werkeln die Ingenieure der NASA an dem Space Launch System (SLS). Bei dem Prozess ist man bereits zwei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan und das Budget ist schon um 2 Milliarden Dollar oder 30 Prozent übers Ziel hinausgeschossen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, sorgen aber letztlich dafür, dass verschiedene wichtige Missionen nicht zu Ende geplant werden können.
Mit dem SLS soll eigentlich ein neuer Launcher zur Verfügung stehen, der endlich wieder große Lasten transportieren kann. Unter anderem wird auf der Basis der neuen Trägerrakete eine bemannte Rückkehr zum Mond im Jahr 2024 angepeilt. Allerdings setzt das voraus, dass nicht nur die Rakete selbst, sondern auch die Infrastruktur endlich fertig wird - und hier sieht es nicht viel besser aus.
Der SLS soll von einem fahrbaren Launch-System aus starten. Gegenüber starren Systemen hat dieses den Vorteil, dass man den Launcher bereits im Hangar aufrecht komplett montieren kann. Und wenn die Bedingungen stimmen und das Wetter passt, kann das ganze System auf die eigentliche Startrampe gefahren werden. Bisher wurde die Rakete in eine fest installierte Struktur gestellt, wodurch von Hangar bis Start mehr Zeit benötigt wird und man bei wechselhaftem Wetter schnell Probleme bekommen kann.
Das mobile Startsystem hinkt aber noch weiter hinter den Planungen her. Formal ist man drei Jahre über dem ursprünglichen Ziel. Und das Entwicklungsbudget wurde sogar schon um 44 Prozent übertroffen. Immerhin ist aktuell zumindest die erste Plattform fertig, so dass der erste geplante SLS-Start in diesem Jahr wohl stattfinden kann. Allerdings plante man eben von Beginn an mit zwei Stück, um bei gedrängten Terminen schneller von Start zu Start zu kommen.