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Neues Ori-Spiel entstand zur Gänze dezentral und im Home Office

Seit gestern ist das neue Xbox One- und PC-Spiel Ori and the Will of the Wisps erhältlich und erhält zu Recht überall euphorische Kritiken und Höchstwertungen. Das ist auch aus einem anderen Grund erstaunlich, denn das Spiel entstand komplett dezentral.
Microsoft Studios
11.03.2020  12:30 Uhr
Home Office ist derzeit natürlich wegen des Coronavirus ein riesiges Thema, viele Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter nach Hause, wenn die Art der Arbeit das erlaubt. In manchen Firmen wird aber nach wie vor diskutiert, ob das denn geht und die Angestellten auch in den eigenen vier Wänden produktiv sein können. Den eindrucksvollen Beweis haben die österreichischen Moon Studios nun zum zweiten Mal angetreten, wie Geschäftsführer Thomas Mahler gegenüber Gamesindustry.biz verraten hat. Denn bereits der erste Teil Ori and the Blind Forest entstand zur Gänze mit Hilfe von Remote-Arbeitsplätzen. Damals arbeiteten rund 20 Personen und schufen so eines der charmantesten und schönsten Spiele der vergangenen Jahre.

Die Realität: Entwickler haben Familien

"Das ist einfach so organisch passiert", erinnert sich Studio-Chef und Game Director Thomas Mahler. Dabei erzählt er auch von seiner Zeit bei Blizzard und was er dort gelernt hat: Denn ein großer Name wie Blizzard hilft zwar ungemein, wobei es in Realität aber auch ungemein schwer ist, gute Entwickler zu finden und anzuwerben. "Die wirklich guten Leute, die zehn oder 15 Jahre Erfahrung mitbringen, haben wahrscheinlich eine Familie und Kinder in der Schule. Für sie ist es nicht einfach, ihre Familie zu entwurzeln und zu sagen, wir machen das jetzt einfach."

Ori and the Will of the Wisp
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Mahler hat in der Anfangszeit der Indie-Spiele beschlossen, selbst kleinere Spiele machen zu wollen: "Ich kannte einen genialen Programmierer aus Israel, der später Studio-Mitbegründer wurde. Es ergab aber für ihn keinen Sinn, nach Österreich zu ziehen." Man begann, an ersten Prototypen zu arbeiten und heuerte einen weiteren Programmierer an - in Australien. Und so ging es auch weiter, schnell hatte man ein Team, das auf der ganzen Welt verstreut war.

Das war dann auch ein Argument, um Leute zu finden: "Der Pitch war der folgende: 'Hey, wir bieten ein gutes Gehalt, aber das Nette ist, dass du von zu Hause arbeiten kannst.'" Und so konnte man viele Leute von Blizzard, Riot, Disney und anderen abwerben.

Internationales Team

Diese Strategie hat man beibehalten und an Ori and the Will of the Wisp haben 80 Mitarbeiter aus 43 unterschiedlichen Nationen gearbeitet. Und die Fortsetzung zeigt, dass dieses dezentrale Arbeiten ausgezeichnete Ergebnisse liefern kann. Mahler erläutert im Artikel aber auch, dass das spezielle Lösungen erfordert und man auch Abteilungsleiter einsetzen muss, ebenso benötigt man die passenden Software-Tools, Team-Zusammenkünfte und eine generelle Arbeitskultur, die das unterstützt.
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