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ROM-Seite verklagt Nintendo mit ziemlich kurioser Argumentation

Der japanische Videospielekonzern gilt als das nette familienfreundliche Unternehmen von nebenan. Wenn es um die Durchsetzung seiner Rechte geht, ist Nintendo hingegen gnadenlos. Doch ein ROM-Portal nimmt es mit dem "Goliath" dennoch auf.
RomUniverse/WinFuture
04.03.2020  15:42 Uhr
Die Angelegenheit hat im vergangenen Herbst begonnen, damals bekamen die Macher von RomUniverse Post von den Nintendo-Anwälten. Bereits in den Monaten zuvor mussten sich andere Seiten dieser Art mit der Rechtsabteilung der Japaner auseinandersetzen, die meisten gaben sofort nach. RomUniverse hingegen hat von Anfang an angekündigt, dass man sich damit nicht einfach abfinden und sich mit aller Macht des Rechts gegen Nintendo zur Wehr setzen wird. Rom­Uni­verse erlaubt den Download von Filmen, Büchern und vor allem Spielen wie Nintendo-ROMs.

Wer sich auf der Seite kurz umsieht, der wird schnell feststellen, dass das alles keinesfalls legal sein kann. Das meint auch Nintendo: Wie TorrentFreak berichtet, sei RomUniverse eine der "meistbesuchten und berüchtigtsten Online-Portale für schwarzkopierte Nintendo-Videospiele", so das Unternehmen. Die Macher würden davon auch direkt profitieren, da man u. a. kostenpflichtige Bezahlkonten anbietet.

Seitenbetreiber Matthew Storman wollte zunächst, dass die Klage gegen RomUniverse abgewiesen wird und verteidigte sich selbst - ohne Erfolg, er muss sich nun gerichtlich dafür verantworten. Storman versucht es weiterhin auf eigene Faust und hält einen Anwalt für nicht notwendig. Sein Kernargument ist im Grunde, dass er nicht für Nutzer-Uploads verantwortlich ist.

Gegenangriff

Storman ging sogar noch weiter und argumentierte, dass Nintendo indirekt von seinen Seiten profitiere, weil man dort kostenlos Werbung für das Unternehmen mache. Der in Los Angeles ansässige Mann fordert nun dafür sogar Schadenersatz von Nintendo. Seine Forderungen sind "sportlich": Er will 150.000 Dollar pro urheberrechtlich geschütztem Werk und zwei Millionen für jeden Falschvorwurf von Markenrechtsverstößen.

Schließlich fordert Storman eine dauerhafte Erlaubnis zum Kopieren, Vertreiben, Verkaufen etc. von urheberrechtlich geschützter Nintendo-Software. Nun, das ist alles zumindest mutig.
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