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Google baut Suchergebnisse auf Druck der EU um, verlinkt Konkurrenten

Google hat damit begonnen, zumindest in manchen Regionen und bei einer begrenzten Zahl von Anwendern, ein neues Layout seiner Sucher­geb­nisseiten anzuzeigen. Dabei werden jetzt bei bestimmten Themen alternative Quellen für bestimmte Themen angezeigt.
WinFuture/Google
23.02.2020  09:37 Uhr
Google reagiert laut SearchEngineLand mit einer weiteren Anpassung seiner Sucher­geb­nisse auf den Druck der Europäischen Union, die seit geraumer Zeit wegen einer angeblich marktbeherrschenden Stellung gegen den Internetkonzern vorgeht. In dem neuen Layout, das bisher anscheinend noch nicht für jeden Nutzer angezeigt wird, erscheint jetzt bei der Suche nach Dienstleistungen und anderen Themen eine neue Box, bei der der Anwender Zugriff auf deren Ergebnis-Quellen erhält.
Google Ergebnisseiten mit Werbung für Konkurrenten
So oder so ähnlich verlinkt Google jetzt konkurrierende Verzeichnis-Anbieter auf seinen Suchergebnis-Seiten

Geht es zum Beispiel darum, einen Zahnarzt in London zu finden, erscheint manchmal eine Box mit der Überschrift "Finde Resultate bei". Diese enthält dann Links mit dem Logo anderer Website-Anbieter, über die man zu diesen Internetseiten gelangt und sich dort die Er­geb­­nisse zu der eigentlich bei Google gestarteten Suche zu einem bestimmten Thema an­zei­­gen las­sen kann.

Ob es was bringt, ist mehr als fraglich

Im Fall der Zahnarztsuche bekommt man zum Bei­spiel das britische Pendant der Gelben Seiten oder den Verzeichnis-Anbieter Cylex als al­ter­na­ti­ve In­for­ma­tions­quel­len vorgeschlagen. Al­ler­dings ist fraglich, wie nützlich diese zu­sätz­lich an­ge­zeig­ten Verzeichnisdienste für den An­wen­der tatsächlich sind. Eigentlich geht es näm­lich um die Frage, wie viele Anfragen auf die­sem Weg unter Umständen zu den Dritt­an­bie­tern geleitet werden.

Nur wenn eine hohe Zahl von Klicks belegt, dass sich diese Änderung auf den Suchergebnisseiten lohnt, dürfte Google mit derartigen Be­mü­hun­gen, die Anforderungen der EU aus dem Wettbewerbsverfahren gegen den Konzern zu be­frie­di­gen, auch tatsächlich Erfolg haben. Hintergrund sind Beschwerden von Mit­be­wer­bern von Google, die darüber klagten, dass die Suchmaschine immer mehr Inhalte aus Dritt­quel­len auf ihren Seiten anzeigt, dafür aber immer weniger Traffic zu den eigentlichen Quellen durchleitet.

Siehe auch: Google zahlt inzwischen mehr EU-Geldstrafen als weltweit Steuern
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