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Auto-Zulieferer Bosch stemmt sich gegen die Verbrenner-Krise

Als weltweit größter Zulieferer der Automobilindustrie bekommt Bosch die Krisen der Branche mit voller Wucht zu spüren. Der Gewinn sinkt, es gibt Entlassungen und man versucht mit Milliarden-Investitionen in die E-Mobilität zu retten, was zu retten ist.
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29.01.2020  16:48 Uhr
Bosch rechnet damit, dass die großen Kunden - ihres Zeichens Automobilhersteller - in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge einen Rückgang in der Produktion verzeichnen werden. Da sich dies durch die gesamte Branche zieht, schlägt die Krise natürlich voll auf den Zulieferer durch. Bosch rechnet aktuell damit, das 2020 weltweit noch 89 Millionen Neuwagen vom Band laufen, das wären 2,6 Prozent weniger als im letzten Jahr. Und auch in den kommenden Jahren wird das wohl kaum besser. In konkreten Zahlen drückte sich dies insofern aus, als Bosch im vergangenen Jahr einen Umsatz von 78 Milliarden Euro verzeichnete, der gerade noch auf dem Vorjahresniveau lag. Dies gelang aber nur auf Kosten der Gewinnmargen, so dass der Überschuss aus dem operativen Geschäft um 44 Prozent auf etwa 3 Milliarden Euro sank. Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer äußerte sich angesichts der Lage in der Industrie damit sehr zufrieden.

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Krisen-Management angelaufen

Aktuell versucht das Management mit hohen Investitionen gegenzusteuern. 1,2 Milliarden Euro steckt das Unternehmen in diesem Jahr allein in die Entwicklung alternativer Antriebstechniken, das autonome Fahren und vernetzte Mobilität. Allerdings wird dies wahrscheinlich kaum ausreichen, um den Rückgang aus dem Verbrenner-Sektor auszugleichen.

Die Folge dessen werden weitere Entlassungen in der Automobil-Sparte sein. Der Vorstand spricht hier davon, dass man Kostenstrukturen und Beschäftigung an die Veränderungen und Überkapazitäten der Branche anpassen wolle. In den letzten Jahren wurden schon mehrere tausend Beschäftigte infolge des Dieselskandals und des Handelskriegs zwischen den USA und China entlassen. Aktuell sind aber noch 403.000 Mitarbeiter bei Bosch tätig.

Siehe auch: Elektroautos: Bosch steigt groß in Wasserstoff-Brennstoffzellen ein
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