Ring ist auch Amazon-Mitarbeitern ein Dorn im Auge. Anfang der Woche haben sich Angestellte zu einer Gruppierung namens Amazon Employees for Climate Justice zusammengeschlossen, diese haben auch einen Beitrag auf Medium veröffentlicht, in dem sich die einzelnen Mitglieder vor allem zum Klimaschutz äußern.
Ring muss weg
Ein Amazon-Entwickler nutzte die Gelegenheit (via The Next Web) allerdings, um über ein anderes Thema zu sprechen. Max Eliaser sprach sich strikt gegen die Ring-Lösung aus, "verbundene Heimsicherheitskameras, die es erlauben, Aufnahmen zentral abzufragen, sind mit einer freien Gesellschaft nicht vereinbar", schreibt Eliaser. "Die Privatsphäre-Probleme sind mit Vorschriften nicht lösbar und hier kann man auch keine Art von Balance finden. Man sollte Ring sofort schließen und nicht zurückbringen."Das ist harter Tobak von Eliaser, allerdings teilen auch viele Datenschützer und Bürgerrechtler diese Meinung. Ring hat u. a. eine Funktionalität namens "Neighborhoods", die der Polizei Backdoors zu Aufnahmen ermöglicht. So gibt es u. a. keinen Weg, dem Nachbarn Aufnahmen zu untersagen, wenn man sich im "Blickwinkel" von dessen Kamera befindet und damit von der Polizei, Amazon oder dem Kamera-Besitzer beobachtet werden kann.
Update 17.15 Uhr: Amazon hat uns dazu ein Statement übermittelt, dieses ist unten in voller Länge zu finden:
"Nutzer haben die uneingeschränkte Kontrolle über das Videomaterial ihrer Ring-Kameras. In der Neighbors-App (nur in den USA verfügbar) ist lediglich jener Teil öffentlich zugänglich, den diese zuvor bewusst gepostet haben. Die Polizei greift in der App auf dieselbe Oberfläche wie alle anderen Benutzer zu; es werden weder zusätzliche Inhalte noch die genaue Position des Posts oder die Identität des Nutzers preisgegeben. Der Polizei steht lediglich öffentlich zugängliches Videomaterial zur Verfügung, außer ein Nutzer beschließt freiwillig, zusätzliches Material zu teilen.
Ring ist das Vertrauen der Nutzer sehr wichtig und wir fühlen uns dem Schutz ihrer Privatsphäre verpflichtet. Unsere Kunden haben die uneingeschränkte Kontrolle darüber, wer ihre Aufzeichnungen oder Livestreams betrachten kann. Punkt. Wir planen nicht, dies zu ändern. Die Datenhoheit des Nutzers, sein Datenschutz und seine Sicherheit stehen bei all unseren Unternehmensentscheidungen an erster Stelle.
Ring gibt keine Kundeninformationen auf behördliche Anfragen frei, ohne dass zuvor eine gültige und gerichtlich bindende Anforderung an uns ergeht. Ring lehnt selbstverständlich alle darüber hinaus gehenden oder anderweitig unangemessenen Anfragen ab."