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Schweinepest durch Drohnen: Bauern störten Flugverkehr mit Jammern

Die Versuche einer Schweinefarm, sich mittels eines Jamming-Geräts gegen mutmaßliche "Angriffe von Schweinepest-Drohnen" zu wehren, führten im Nordosten Chinas jüngst zur Störung der Navigationssysteme mehrerer Flugzeuge.
Yuneec
23.12.2019  10:33 Uhr
Wie die South China Morning Post unter Berufung auf eine Reihe teilweise staatlicher chinesischer Medien berichtet, wurde eine große Schweinefarm in einer nordöstlichen Region Chinas vor kurzem unter Strafandrohung aufgefordert, ein auf ihrem Gelände installiertes verbotenes Drohnenabwehrsystem an die Behörden zu übergeben. Es handelte sich dabei um einen sogennanten Radio-Jammer, der den Funkverkehr auf diversen Frequenzen in einem gewissen Umkreis störte. Die Betreiber der Farm versuchten dem Bericht zufolge, sich mit dem System gegen Überflüge von Drohnen zu schützen, gleichzeitig störte ihr Funk-Jammer aber auch die Navigationsgeräte an Bord einer Reihe von Flugzeugen, die in dem Bereich unterwegs waren. Durch das Störgerät seien die für den Betrieb des im Flugbetrieb essentiellen ADS-B-Tracker an Bord der Maschinen in ihrer Funktion gehindert worden.

Gerüchte über mögliche Angriffe mit Schweinepest-Drohnen

Das Störsystem wurde entdeckt, nachdem bei einer Reihe von Anflügen auf den örtlichen Flughafen der Stadt Harbin bei einigen Maschinen kein GPS-Signal mehr zur Verfügung stand. Die Flugzeuge konnten durch die Störung der ADS-B-Frequenzen keine genauen Positionen mehr übermitteln. Als wäre der Betrieb eines Funk-Jammers auf einer Schweinezuchtanlage nicht schon absurd genug, lassen die Hintergründe des Vorgehens der Bauern das Ganze noch verrückter wirken.

Angeblich versuchten sich die Betreiber der Schweinefarm mit ihrem Störsender gegen Versuche von örtlichen kriminellen Gangs zu wehren, über dem Gelände mit Drohnen Gegenstände abzuwerfen, die den Erreger der in China derzeit grassierenden Afrikanischen Schweinegrippe trugen. Staatlichen chinesischen Medien zufolge versuchten Kriminelle mehrfach, die Krankheit unter Verwendung von Drohnen mit voller Absicht zu verbreiten.

Die Kriminellen versuchten angeblich, die Tiere bestimmter Betriebe zu infizieren, um die Bauern zu einem billigen Verkauf des Fleischs der Zuchttiere zu zwingen. Im Anschluss würden die Angreifer das Fleisch dann zu regulären Preisen als einwandfreie Ware weiterverkaufen. Inzwischen machten aber auch diverse entsprechende Gerüchte die Runde, so dass bei den Landwirtschaftsbetrieben wohl vor allem eine vielleicht unbegründete Angst vor derartigen Angriffen aufkam, die letztlich zur Installation der Störsender führte.

Seit die Schweinepest in China im August 2018 ausbrach, haben sich die Fleischpreise mehr als verdoppelt. Die Bauern fürchten vor allem finanzielle Einbußen durch die erzwungene Schlachtung von Millionen Tieren, da die Krankheit zwar für Schweine tödlich ist, aber keine Gefahr für den Menschen darstellen soll.
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