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Es reicht! Vivaldi-Browser fälscht ab sofort seinen User Agent

Der noch relativ neue Vivaldi-Browser wird sich ab der neuesten Version nach Außen als Chrome ausgeben. Die Entwickler begründen dies damit, dass User der Software von so manchem Dienst im Netz einfach ausgesperrt werden.
Vivaldi
20.12.2019  11:37 Uhr
Es ist eine relativ verbreitete Praxis, dass Anbieter von Webdiensten Nutzer anhand der User Agent-Kennung ihres Browser sortieren und unterschiedliche Inhalte ausliefern - beziehungsweise bestimmte Funktionen komplett blockieren, wenn Anwender einen bestimmten Browser verwenden. Das hat vielfältige Ursachen. Teils will man so Bugs eines bestimmten Anbieters umgehen, manchmal geht es aber auch schlicht nur darum, Software eines Konkurrenten schlecht dastehen zu lassen. Im Falle Vivaldis soll Nutzern der Zugang zu einer ganzen Reihe teils wichtiger Webseiten verwehrt oder zumindest erschwert werden. Triftige Gründe hierfür gibt es aus Sicht der Entwickler nicht. Der Browser basiert auf dem Chromium-Code Googles und arbeitet so im Kern mit genau denselben technischen Grundlagen wie der Chrome-Browser. Lediglich die Benutzeroberfläche und zusätzliche Features sehen anders aus.

Vivaldi-Team zeigt, warum sie ab sofort den User Agent fälschen
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Reputation wird angegriffen

"Vivaldi wird aus verschiedenen Gründen blockiert - oft von Wettbewerbern, Rivalen und Tech-Unternehmen mit einer bestimmten Machtposition", teilte das Entwickler-Team mit. Wenn die Nutzer entsprechende Angebote besuchen, werden sie häufig aufgefordert, ihren Browser zu aktualisieren - obwohl dieser sehr wohl auf dem aktuellsten Stand ist. Dadurch sehen die Anbieter die Reputation ihrer Software untergraben - immerhin entsteht so der Eindruck, dass man den Anwendern hier eine veraltete Technologie unterschiebe.

Um die Auswirkungen des User Agent-Problems zu demonstrieren, haben die Vivaldi-Leute ein Video veröffentlicht, in dem zu sehen ist, wie seltsam sich einige Dienste verhalten, wenn sie vermeintlich im falschen Browser aufgerufen werden. Der Kniff liegt in diesem Fall darin, dass die Demo komplett im originalen Chrome-Browser erfolgt. Gibt dieser sich als Vivaldi aus, kommt es zu wirklich unerwarteten Effekten.

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