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EU erwägt Regulierung von Bitcoin und Co. sowie eigene Kryptowährung

Mitte Juni hat Facebook seine Kryptowährung Libra vorgestellt und hat damit auch große Pläne. Doch Konsumenten und Politiker hatten von Anfang an große Zweifel, ob das soziale Netzwerk auch noch die Macht über ein Zahlungsmittel haben sollte. Die EU will nun kontern.
06.11.2019  10:53 Uhr
Facebook Libra Der aktuelle Stand der Libra-(Nicht-)Unterstützer

Bereits vor dem Start gescheitert?

Ob Facebooks Libra überhaupt starten wird, ist derzeit ohnehin nicht klar. Denn das Projekt steht unter massivem Beschuss der Politik, die Skepsis ist groß, womöglich zu groß. So haben auch bereits wichtige Partner angekündigt, doch nicht bei Libra mitzumachen und das sind Finanz-Schwergewichte wie PayPal, Mastercard, Visa und eBay, sie alle haben sich in den vergangenen Wochen vom Facebook-Projekt zurückgezogen.

Libra wurde natürlich auch in der EU begutachtet und kritisch beäugt, eine Kryptowährung kennt schließlich keine Ländergrenzen, jedenfalls nicht wie sie bei bisherigen Zahlungsmitteln galten. Doch auch in der EU ist man sich offenbar im Klaren, dass Kryptowährungen kein kurzlebiger Trend sind, der einfach so wieder verschwindet.

Denn laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters haben Finanzexperten einen Dokumentenentwurf vorgelegt, in dem sich die EU mit dem Thema Kryptowährungen beschäftigt. Dieser Entwurf könnte im Dezember den EU-Finanzministern vorgelegt werden. Ziel des Papiers ist es, einen gemeinsamen Ansatz hinsichtlich digitaler Währungen zu entwickeln.

EU-Coin

Das Dokument hat mehrere Eckpunkte bzw. Ansätze, die zur Diskussion gestellt werden sollen. Einerseits will sich die EU ansehen, wie man aktuelle Kryptowährungen und Stablecoins (die wie Libra durch echtes Geld gestützt sind) regulieren kann. Hochrisiko-Währungen könnten hier auch verboten werden.

Die EU will sich andererseits ansehen, ob man ein von der Europäischen Zentralbank (EZB) gestütztes und kontrolliertes System etablieren kann, das herkömmliche Bankkonten und Zwischenhändler abschafft. Eine von der EZB betriebene digitale Währung könnte auch die Transaktionskosten reduzieren, da es eben Zwischenstationen ausschalten würde. Diese Überlegungen, auch jene zu regulatorischen Schritten, stehen allerdings noch am Anfang, es steht also noch in den Sternen, ob und was die EU tatsächlich in Erwägung zieht bzw. umsetzt.

Update 11:26 Uhr: Laut CoinDesk hat sich die EU von Plänen zu einer eigenen Währung distanziert. Allerdings sind das zum aktuellen Zeitpunkt ohnehin lediglich Überlegungen ohne konkrete Auswirkungen, die erst durch die EU-Gremien wandern müssen, von einem echten Dementi oder gar einer Kehrtwende kann man also nicht sprechen. Vielen Dank an WinFuture-Leser wertzuiop123 für den Hinweis.
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