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Radikaler Schritt bei Twitter: Politische Werbung weltweit verboten

Im Gegensatz zum sozialen Netzwerk Facebook hat sich Twitter dazu entschieden, zukünftig auf sämtliche politische Werbung zu verzichten. Gerade in Hinsicht auf Wahlen will man es so vermeiden, dass Politiker Social-Media-Kampagnen zur Verbreitung von "Fake News" nutzen.
EFF
31.10.2019  08:09 Uhr
Nicht nur in den USA, auch in Deutschland sind beworbene Tweets und Posts von Politikern und Parteien zum Alltag in den sozialen Medien geworden. Aufgrund der schier zu großen Anzahlen an Werbebeiträgen, fehlt meist die Zeit und vor allem das Personal, um diese auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Von klaren Falschaussagen bis hin zu Hetzkampagnen ge­gen das politisch anders orientierte Lager dürfte hier alles dabei sein. Gründe, warum sich Twitter-Chef Jack Dorsey klar positioniert und ab dem 22. November 2019 politische Wer­bung auf seiner Plattform weltweit verbieten wird. Ausführliche Regeln dazu sollen bereits in den nächsten Wochen veröffentlicht werden.


Vor allem in den USA ein heiß diskutiertes Thema

Ausschlaggebend für dieses klare Zeichen gegen die oft als "Fake News" titulierten Wer­be­bei­trä­ge ist die hitzige Diskussion, die im Vorfeld der Präsidentschaftswahl in den Ver­ei­nig­ten Staaten entbrannt ist. Im November 2020 entscheiden hier die US-Bürger über die Zukunft von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus oder die Wahl eines neuen, 46. Prä­si­den­ten. Im Gegensatz zu Twitter geht der große Konkurrent Facebook in Hinsicht auf politische Werbung einen anderen Weg und schließt diese nicht aus. Gründer Mark Zuckerberg gab je­doch bekannt, dass Anzeigen dieser Art lediglich 0,5 Prozent des Gesamtumsatzes aus­ma­chen würden. Ein späteres Verbot würde also nicht unbedingt zu einem besonders gro­ßen Loch in der Facebook-Kasse führen.

Dorsay hingegen kritisiert die Haltung von Facebook: "Wir glauben, dass Reichweite für politische Botschaften verdient werden muss, statt erkauft zu werden. Hier geht es nicht um freie Meinungsäußerung. Hier geht es darum, für Reichweite zu bezahlen. Und die Zahlung, um die Reichweite der politischen Rede zu er­hö­hen, hat erhebliche Auswirkungen, auf die die heutige demokratische Infrastruktur mög­li­cher­wei­se nicht vorbereitet ist. Es lohnt sich, einen Schritt zurückzutreten, um sich damit aus­ei­nan­der­zu­set­zen."


Quellen: dpa (via t3n)
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