Der Ärger mit Hong Kong
So hatte Blizzard einen professionellen Gamer suspendiert, weil er im Nachgang eines Wettbewerbsspiels in Hearthstone in einem Interview seine Unterstützung für die Proteste der Demokratiebewegung in Hong Kong zum Ausdruck gebracht hatte. In der früheren britischen Kronkolonie finden seit Monaten zahllose Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit der teils gewalttätig vorgehenden Polizei statt, weil viele Bürger nach dem Anschluss an China den Verlust ihrer Freiheiten fürchten.Mittlerweile hat Blizzard die Strafe zwar gemildert, doch reagierte man nicht weniger rigoros, als andere Spieler ebenfalls verlauten ließen, dass sie die Demonstranten in Hong Kong unterstützen. Blizzard geht wohl vor allem derart ungeschickt vor, weil es dem Unternehmen nicht gelingt, eine Balance zwischen der in westlichen Ländern hoch geschätzten Meinungsfreiheit und dem Druck der chinesischen Regierung wegen unliebsamer Äußerungen zu finden.
Für Blizzard und zahlreiche andere Gaming-Konzerne sind nach Meinung vieler Kritiker ihre wirtschaftlichen Interessen im chinesischen Markt mittlerweile wichtiger als ein wohlwollender Umgang mit der Fan-Basis ihrer Spieler aus der westlichen Welt.