Wie der taiwanische Branchendienst DigiTimes unter Berufung auf Quellen aus der dortigen Zulieferindustrie berichtet, plant Intel die Vorstellung der ersten auf der "Xe"-Architektur basierenden dedizierten Grafiklösung für die Mitte kommenden Jahres. Die Fertigung soll dann trotz aller Schwierigkeiten mit 10 Nanometern Strukturbreite erfolgen, heißt es.
Dem Bericht zufolge will Intel mit seiner neuen Grafikeinheit nicht nur den Gaming-Markt ansprechen, sondern plant zusätzlich auch eine Bündelung mit den hauseigenen CPUs, um eine "wettbewerbsfähige Plattform" für den Einsatz in Unternehmen zu schaffen. Dabei hat man es auf Kunden aus den Bereichen Data Center, Künstliche Intelligenz und Machine Learning abgesehen, wodurch dann direkter Druck auf den Grafikspezialisten Nvidia entstehen würde.
Letztlich geht es Intel bei der gebündelten Positionierung der neuen Xe-GPU in erster Linie angeblich darum, damit seine Gewinne aus dem PC- und Data-Center-Geschäft auszubauen, während man gleichzeitig versucht, im KI- und Automobil-Bereich größeren Einfluss zu erlangen. Es handelt sich bereits um den dritten Versuch auf Seiten von Intel, wieder bei den sogenannten Discrete Graphics Fuß zu fassen.
Der US-Halbleitergigant war bereits zwei Mal im Konkurrenzkampf mit AMD/ATI und Nvidia gescheitert. Zuletzt warb man den früheren Chief Technology Officer (CTO) von AMD ab. Raja Koduri gilt als ausgesprchener Experte im Bereich der Grafikchips. Er arbeitet inzwischen seit einiger Zeit mit einem Team in Indien an einer neuen GPU-Plattform, die auf der sogenannten "Xe"-Architektur basiert. Ab 2021 will Intel nach dem Launch im kommenden Jahr mit neuen GPUs im 7-Nanometer-Maßstab nachlegen.