X

Jetzt warnt auch die EU-Kommis­sion vor zu viel Huawei in 5G-Netzen

In einem ihrer letzten Auftritte haben scheidende Mitglieder der bis­herigen EU-Kommission nun doch noch deutlich davor gewarnt, Anbietern wie Huawei zu viel Spielraum in den kommenden 5G-Netzen zu geben. Denn daraus ergebe sich großes Risiko.
Deutsche Telekom
09.10.2019  17:04 Uhr
Wahrscheinlich würde kaum jemand freiwillig einen Bericht lesen, der mit "Cybersecurity von 5G-Netzen - eine koordinierte Risikoanalyse" betitelt ist. Der Inhalt ist allerdings durchaus brisant. Denn auch wenn es nicht in konkreten Worten ausgesprochen wird, geht es hier letztlich doch um eine klare Warnung vor einem umfassenden Einsatz von 5G-Technik von Huawei und vergleichbaren Anbietern in den kommenden Mobilfunkinfrastrukturen. Verfasst wurde das Papier in Kooperation von Julian King, dem EU-Kommissar für Sicherheit, und Digitalkommissarin Mariya Gabriel, berichtete die WirtschaftsWoche. Man kam hierbei zu der Einschätzung, dass die Risiken bei der 5G-Technologie im Vergleich zu 4G deutlich anders gelagert sind und daher die bisherigen Konzepte nicht einfach übernommen werden können. Denn die kommende Generation des Mobilfunks soll vor allem die Grundlagen für eine wesentlich weitergehende Vernetzung legen und nicht nur in erster Linie Mobiltelefone und vergleichbare Geräte verbinden.

Keine Namen

Für die Volkswirtschaften Europas besteht das Risiko demnach vor allem darin, dass unter den Großkonzernen ein globales Wettrennen um die Führungsrolle bei neuen Technologien entbrannt sei. Im Zuge dessen stellt Wirtschaftsspionage durch Akteure mit staatlicher Unterstützung ein zunehmendes Problem dar. Besonders brisant ist dabei eine enge Verbindung zwischen Lieferanten von Infrastruktur, die eine enge Verbindung zu Regierungen von Staaten aufweisen, denen ein demokratische Gewaltenteilung fehle, hieß es. Ohne namentliche Nennung steht hier quasi Huawei in dicken blinkenden Buchstaben im Bericht.

Grundsätzlich geht es aber auch in dem Bericht nicht darum, Lieferenten komplett auszuschließen. Stattdessen wird aber vorgeschlagen, Marktanteile zu beschränken. Das entspricht durchaus auch der deutschen Lösung, in der einerseits die günstige Technik von Huawei für einen zügigen Netzausbau herangezogen werden soll. Auf der anderen Seite soll eine Durchmischung mit Systemen anderer Anbieter aber beispielsweise dafür sorgen, dass keine Datenströme unerkannt über eine gesamte Infrastruktur abfließen können.

Siehe auch: US-Embargo: Trump-Regierung will Frist für Huawei nicht verlängern
Verwandte Themen
LTE & 5G
☀ Tag- / 🌙 Nacht-Modus
Desktop-Version anzeigen
Impressum
Datenschutz
Cookies
© 2024 WinFuture