Wie Apple gestern mitteilte, wird die neue Ausgabe des Mac Pro, anders als zunächst geplant, bald doch wieder in einem Werk des Vertragsfertigers Flex in der texanischen Stadt Austin gebaut. Dort wurde bisher auch schon die 2013 eingeführte Version des stärksten Apple-Rechners zusammengesetzt, was der Konzern angesichts des Trends zur Verlagerung der Produktion nach Asien und in andere Billiglohnländer einst als große Errungenschaft feierte.
Weil mittlerweile jedoch teilweise horrende Einfuhrabgaben auf Produkte aus China erhoben werden, wollte Apple den neuen Mac Pro zunächst doch wieder in China bauen lassen - weil der fertige Rechner weniger Zollkosten verursachte als die Einfuhr von dessen Komponenten. Da spielte es auch keine Rolle, dass der neue High-End-Mac selbst zu Preisen ab rund 6000 Euro verkauft wird.
Nach Angaben von Apple wird die Produktion des neuen Mac Pro-Modells möglich, weil die US-Regierung zugestimmt hat, die normalerweise erhobenen Abgaben in Höhe von 25 Prozent auf zehn der wichtigsten Bauteile des Systems zu streichen. Dazu gehören unter anderem die darin verwendeten Intel-Prozessoren, Komponenten zur Energieversorgung und das Gehäuse aus Stahl und Aluminium.
Insgesamt sollen laut Apple rund 2,5 Mal so viele Bauteile des neuen Mac Pro aus den USA stammen, wobei die Zulieferer aus Staaten wie New York, Vermont und Arizona kommen. Dabei ließ man allerdings offen, ob dies auch für all jene Mac Pro-Rechner gilt, die außerhalb der USA verkauft werden. Zudem muss Apple auch weiterhin für diverse andere Komponenten erhöhte Einfuhrabgaben aufgrund des Handelskriegs mit China zahlen. Bei fünf weiteren Bauteilen sollen bereits Anträge auf Ausnahmeregelungen laufen, die Apple von den Zöllen befreien würden.