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HET: Vater und Sohn entwickeln komplett neuartigen Elektromotor

Elektromotoren sind im Kern seit Jahrzehnten nur optimiert, aber nicht grundlegend weiterentwickelt worden. Selbst die aufkommende Elektromobilität änderte daran bisher wenig. Das könnte nun aber die Basis sein, auf der wieder einmal ein sehr kleines Erfinder-Team einen großen Durchbruch zustande bringt.
Nissan
12.08.2019  11:28 Uhr
Viele technologische Neuerungen sind inzwischen so umfassend und komplex, dass sie von großen Forschungs-Abteilungen erdacht und umgesetzt werden. Völlig anders sieht das bei der kleinen Firma Linear Labs aus, die im Grunde nur aus Vater und Sohn besteht. Die beiden Texaner wollen einen neuen Elektromotor entwickelt haben, der den üblichen Systemen in vielen Aspekten überlegen ist. Das neue Design sorgt unter anderem dafür, dass der so genannte Anlaufbereich deutlich besser ausfällt. Dabei handelt es sich um Drehzahlen, in denen ein herkömmlicher Elektromotor eine sehr geringe Effizienz aufweist und die daher beim Start schnell durchlaufen werden. Die Motoren arbeiten so in der Regel mit einer hohen Drehzahl und es wird ein Getriebe benötigt, um auf die vergleichsweise kleinen Drehzahlen von Fahrzeugrädern herunterzukommen.

Hunstable Electric Turbine: Der bessere Elektromotor?
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Von Auto bis Lokomotive

Der neue Motor kann auch niedrigtourig sehr effizient arbeiten und macht so beispielsweise ein Getriebe überflüssig - das spart Energie und Komplexität, entsprechend können Elektroautos etwas billiger werden und eine höhere Reichweite aufweisen. Hinzu kommt, dass der Motor aufgrund einer anderen Anordnung der Magnetfelder an sich schon mehr Effizienz an den Tag legt. Bei Elektroautos kann das bei gleicher Reichweite letztlich zu kleineren und billigeren Akkus führen. Aber auch Elektro-Lokomotiven sollen für größere Versionen ein sehr guter Anwendungsbereich sein.

Die Hunstable Electric Turbine (HET) - der Name leitet sich vom Nachnamen der Firmengründer ab - soll jetzt mit einer Finanzierung von 4,5 Millionen Dollar zur Marktreife gebracht werden. Wann die ersten Antriebe dieser Art in der Praxis zu sehen sein werden, ist noch unklar.

Siehe auch: Zukunfts-Pessimisten: Deutsche sind die Elektromobilitäts-Muffel der EU
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