Mitte Juli kam es zu einem Totalausfall des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo, dieses war tagelang außer Gefecht. Der Grund dafür blieb lange Zeit im Unklaren. Inzwischen ist die Untersuchung abgeschlossen und mitverantwortlich war ein Software-Update, das das System eigentlich vor Cyberattacken schützen sollte.
Carlo des Dorides, Chef der in Prag ansässigen, für die Galileo-Satelliten verantwortlichen Global Navigation Satellite Systems Agency, erstattete diese Woche dem Europäischen Parlament Bericht, was Mitte Juli passiert ist, dass der GPS-Konkurrent tagelang offline war. Wie
Politico berichtet (via
Heise), kann man das auch eine Verknüpfung unglücklicher Umstände nennen.
Denn eigentlich wollte man in der Bodenstation in Oberpfaffenhofen ein Software-Update einspielen, das die Sicherheit erhöhen soll. Cyberattacken sind bei essenziellen Systemen wie Navigationssatelliten ein ernstzunehmendes Szenario. Im Fall des jüngsten Ausfalls ging dem ein Problem bei der Übermittlung der Systemzeit voraus, diese wollte die italienische Station in Fucino in der Nähe von Rom aufspielen.
Kein Glück und dann Pech
Durch den Fehler in Italien konnte die Position der Satelliten nicht mehr richtig berechnet werden. Das sollte das bayerische Kontrollzentrum abfedern bzw. als Backup abfangen, doch dort wurde gerade das Update aufgespielt. Man kann hier also von einem klassischen Fall von "Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam noch Pech dazu" sprechen.
Der Ausfall ist inzwischen überstanden, beide Teilprobleme wurden erledigt und das Galileo-System läuft wieder. Die Verantwortlichen können bzw. wollen aber nicht ausschließen, dass es noch gewisse Nachwehen gibt. Es wurde allerdings betont, dass es zu keinerlei Ausfällen von Diensten am Boden gekommen ist, da in solchen Fällen auf das von den USA betriebene Global Positioning System zurückgegriffen wird.