Facebook gab Nutzerdaten trotz eindeutiger Vorgaben weiter
Die FTC hatte bereits 2012 Vorgaben gemacht, die den Schutz der Nutzerdaten bei Facebook betreffen, deren Missachtung der Konzern mit der Zahlung der Milliardenstrafe nun eingestanden hat. Im Rahmen der Einigung mit der FTC hat Facebook auch zugestimmt, sein Management-Team grundlegend neu zu strukturieren. Außerdem sollen diverse neue Maßnahmen zum sicheren Umgang mit Nutzerdaten umgesetzt werden.Facebook unterliegt ab sofort für 20 Jahre der Überwachung seines Geschäftsgebahrens durch die US-Behörden und muss unter anderem ein neues, unabhängiges Kommittee für Fragen der Privatsphäre gründen. In jedem Quartal muss sich eine Gruppe von ranghohen Mitarbeitern des Internetkonzerns nun zusammenfinden, um Berichte eines unabhängigen Prüfers zu erhalten, der das Verhalten des Unternehmens in Sachen Datenschutz überwacht.
Firmen-Mitgründer und -Chef Mark Zuckerberg hat dabei trotz seiner Mehrheitsanteile an dem Unternehmen keine Möglichkeit, sich gegen die Eingriffe der Behörden zu wehren. Dazu gehört auch, dass Facebook, zu dem auch WhatsApp und Instagram gehören, künftig Verletzungen der Privatsphäre nach neuen Richtlinien an die US-Behörden melden muss. Dies bedeutet unter anderem, dass in allen Fällen, in denen die Daten von mehr als 500 Nutzern an die Öffentlichkeit gelangen, innerhalb von einem Monat eine Meldung an die FTC erstattet werden muss.
Die Höhe der Strafe wurde bereits Anfang Juli vereinbart, damals aber als nicht ausreichend kritisiert worden. Hintergrund des Vorgehens der FTC ist der Skandal um die Weitergabe von Nutzerdaten an das Unternehmen Cambridge Analytica, das damit angeblich maßgeblichen Einfluss auf den Ausgang der US-Wahlen genommen hatte. Facebook wusste offenbar schon seit 2015 von den illegalen Machenschaften seiner Partnerfirma, meldete diese aber erst 2017.
Siehe auch: Datenschutzskandal: Facebook muss fünf Milliarden Dollar Strafe zahlen