In der Tiefe des Mondes schlummert immer wieder Unerwartetes
"Die tiefe Struktur des lunaren Südpol-Aitken-Beckens": Unter dieser Überschrift haben Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" eine Studie veröffentlicht, die einige Geheimnisse um unseren Begleit-Himmelskörper lüften soll. Einmal mehr steht am Anfang der Bemühungen der Wissenschaftler aber eine echte Überraschung: Wie Daten der Nasa-Sonden "Grail" und "Lunar Reconnaissance Orbiter" sowie der chinesischen Sonde Chang'e-4 laut Bericht des Spiegel zeigen, finden sich im sogenannten Aitken-Becken am von der Erde abgewandten Südpol des Mondes tief unter der Oberfläche Strukturen, die die Forscher so nicht erwartet hätten.Neue Daten bringen...
...Überraschung am Mond-Südpol
Eine genaue Datenanalyse zeigt dann: Im Untergrund des Aitken-Beckens haben sich wohlmöglich Hinweise auf einen Himmelskörper erhalten, der vor etwa vier Milliarden Jahren mit dem Erdtrabanten kollidiert seien muss. Die beobachteten Strukturen mit unerwartet hohen Metallkonzentrationen legen nahe, dass bei diesem gigantischen Zusammenstoß die Kruste des Mondes durchschlagen und Material aus dem Inneren nach Außen befördert wurde.
Die von den Forschern Mascon - kurz für "mass concentration" - genannte Formation soll dabei "fünf Mal so groß wie die Hauptinsel der Inselgruppe Hawaii" sein. Besonderes Interesse weckt die große Ansammlung an Metallen demnach vor allem auch deshalb, weil über Milliarden von Jahren eigentlich eine Absenkung zum Kern des Mondes zu erwarten wäre. Wie die Forscher anführen, könnte allerdings auch ein bisher nicht nachvollzogener Prozess in der frühen Entstehungsgeschichte des Mondes zu der ungewöhnlichen Ansammlungen am Südpol geführt haben.