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Facebook: Es brodelt gegen den Alleinherrscher Zuckerberg

Beim Social Media-Konzern Facebook rumort es hinter den Kulissen zusehends. Die unabhängigen Anleger würden am liebsten den Firmengründer Mark Zuckerberg in seiner Macht über das Unternehmen beschneiden. Allerdings haben sie das Problem, dass dieser immer noch über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt.
Mark Zuckerberg
10.06.2019  07:14 Uhr
Auf der Jahreshauptversammlung Facebooks wurde einmal mehr der Antrag gestellt, Zuckerberg zumindest als Chef des Aufsichtsrates abzuwählen, wie aus einem Bericht des US-Magazins Business Insider hervorgeht. Aktuell hat er diesen Posten ebenso inne wie den des Konzernchefs. Damit ist der Facebook-Gründer weiterhin der oberste Aufseher über seine eigene Tätigkeit. Das ist nach Ansicht einer wachsender Zahl von Aktionären durchaus problematisch, da man es hier inzwischen mit einem Unternehmen zu tun hat, das enorme Aktienwerte repräsentiert und darüber hinaus natürlich auch enormen Einfluss auf wichtige Bereiche der digitalen Wirtschaft ausübt. Wenn also Zuckerberg den Konzern in eine problematische Richtung lenken würde, könnte ihn niemand aufhalten - zumindest, solange sich alles im legalen Rahmen abspielt.

Kampf gegen eine Windmühle

Insofern ist der entsprechende Antrag natürlich in erster Linie symbolischer Natur, sagt aber eben auch einiges über die Stimmung der unabhängigen Anleger aus. Als solche werden jene bezeichnet, die nicht Zuckerberg selbst sind oder die ebenfalls zum Management des Unternehmens gehören. Und diese stimmten nun mit 68 Prozent der bei ihnen liegenden Stimmanteile für eine Ablösung des Facebook-Gründers zumindest an der Spitze des Aufsichtsrates. Als ein inhaltlich gleichlautender Antrag vor zwei Jahren schon einmal gestellt wurde, kam er erst auf 51 Prozent.

Die Aktionäre sind dabei mit mehreren Vorgängen ziemlich unzufrieden. Insbesondere dreht es sich hier um die Art, wie Zuckerberg mit diversen Krisen umging, die den Konzern angreifbar machen - seien es die Datenskandale um den Cambridge Analytica-Komplex oder auch die Handhabung von politischer Werbung.

Ähnlich wenig Erfolgsaussichten aber viel Symbolcharakter hatte auch ein zweiter Antrag, mit dem die Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Aktionären beendet werden soll. Es gibt bei Facebook zwei Varianten von Anteilen, die mit Stimmrechten verbunden sind. Normale Anleger bekommen Typ-A-Aktien, die pro Anteile mit einer Stimme ausgestattet sind. Und dann gibt es noch die Typ-B-Scheine, die jeweils über zehn Stimmanteile verfügen. Letztere befinden sich natürlich mehrheitlich im Besitz Zuckerbergs, der Rest liegt in den Depots seiner engsten Vertrauten im Management.

Siehe auch: Bill Gates über Mark Zuckerberg: "Er schuldet mir etwas für Ratschläge"
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