Eine Zeit lang gab es bei Microsoft nur ein Thema: Windows Store- bzw. Universal Apps. Man ging sogar so weit, die bisherigen Desktop-Programme als "Legacy" zu bezeichnen, also im Grunde als Auflaufmodell. Die Nutzer machten nicht mit, wieso auch? Die Anzahl an "klassischen" Programmen ist riesig, Store-Apps bieten in der Praxis auch verhältnismäßig wenig Vorteile.
Microsoft liebt Win32 (wieder)
Das ist auch der Grund, warum Microsoft zuletzt seine Liebe zu Win32-Programmen wiederentdeckt hat. Man hat den einseitigen Fokus auf UWP-Apps als Fehler bezeichnet und versprochen, auch den "alten" Anwendungen moderne Funktionalitäten zu spendieren. Gestern wurde ein weiteres Standbein in der neu entfachten Liebe zu Win32 bekannt, nämlich die Öffnung des Stores für Win32-Spiele.Nun gibt es ein weiteres Puzzlestück in dieser Win32-Geschichte: Der stets bestens informierte Microsoft-Insider @h0x0d alias WalkingCat schreibt auf Twitter, dass Microsoft auf Windows Lite auch Win32-Anwendungen erlauben könnte (via MSPU). Das Ganze könnte über eine Sandbox-artige Umgebung vonstattengehen, WalkingCat hat dazu aber bisher nur erste Hinweise im Code entdeckt.
Die Sandbox ist auch notwendig, weil Windows Lite in erster Linie für Schulen und Universitäten bzw. Business-Bereiche gedacht ist, also Szenarien, in denen Verantwortliche und Admins nicht wollen, dass Anwender Software aus dem Internet einfach so installieren. Mit einer "eingezäunten" Sandbox-Umgebung ließe sich das umgehen, da man Win32-Apps laufen lassen könnte, ohne dass diese Schaden anrichten können.
Wie weit Microsoft mit Windows Lite tatsächlich ist, lässt sich derzeit nicht eindeutig sagen. Gerüchte gibt es viele, auf eine offizielle Vorstellung warten wir aber noch. Diese war für die Build-Konferenz erwartet (oder erhofft) worden, das hat sich aber nicht bestätigt.