Kernsegment gerät ins Stottern
Dass einiges im Argen liegt, ist im Grunde schon seit einiger Zeit klar. Immerhin kommt Intel seit Monaten nicht mit der Produktion von Chips mit den aktuell kleinsten Strukturweiten zurecht. Es wird auch noch etwas dauern, bis diese Probleme gelöst sind und die Stückzahlen wieder auf dem nötigen Niveau ankommen.Was aber noch viel gravierender ist: Der Umsatz im Geschäft mit den Betreibern von Datenzentren geht plötzlich zurück. Im ersten Quartal sank dieser bereits um 5 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar. Der Knackpunkt liegt hier darin, dass das Intel-Management das Scheitern in wichtigen Zukunftsmärkten wie Mobile immer wieder damit zurechtbog, dass auch diese letztlich immer stärker auf Datenzentren angewiesen sind und man das Geschäft dann eben dort mache. Überhaupt war dieser Bereich das letzte stabile Wachstums-Segment, was nun aber vorbei zu sein scheint.
Die rückläufigen Auftragszahlen betreffen derzeit noch nicht das extrem wichtige Cloud-Geschäft - das aber letztlich auch vergleichsweise schwach um 5 Prozent zulegte. Wenn es hier ebenfalls eine längere Flaute geben sollte und vielleicht noch signifikante Marktanteile an AMD verloren gehen, dürfte die Konzernführung wirklich in Erklärungsnot geraten.
Siehe auch: Nach Apple-Qualcomm-Versöhnung: Intel schmeißt 5G-Geschäft hin