X

"Überhaupt nicht privat": Mozilla kritisiert Apple wegen Werbetracking

Apple wirbt sehr offensiv mit dem Versprechen, der Privatsphäre der Nutzer einen sehr hohen Stellenwert einzuräumen. Geht es nach der Mozilla Foundation, patzt der Konzern aber dabei in einer Hinsicht: Mit einer Petition wollen die Firefox-Macher erreichen, dass das Unternehmen in Sachen Werbetracking umdenkt.
16.04.2019  14:46 Uhr

Eine einzigartige ID, die Werbetreibenden langfristige Nutzeranalyse erlaubt

Wenn Apple eines immer wieder betont, dann ist das, dass man die Privatsphäre der Nutzer besser als andere Unternehmen schützt - Ende letzten Jahres hatte das Unternehmen eine Plattform gestartet, auf der Nutzer genau einsehen können sollen, welche Daten der Konzern sammelt. Wie jetzt heise berichtet, hat die Mozilla Foundation jetzt aber laute Kritik angemeldet. Apple solle dem Anspruch für hohen Datenschutz auch beim Werbetracking nachkommen. Das Problem aus Sicht der Firefox-Macher: Apple hat in iOS und tvOS die sogenannte Advertiser-ID integriert, die es erlaubt, an Nutzer angepasste Werbung auszuspielen, indem unter anderem der Suchverlauf analysiert und der aktuelle Standort berücksichtigt wird. "In deinem iPhone gibt es eine einzigartige ID, die es Werbetreibenden erlaubt, zu verfolgen, welche Werbung du anklickt, Videos du anschaust und Apps du installiert", so die Mozilla Foundation. "Das ist, als würde dir beim Einkaufen ein Verkäufer von Laden zu Laden folgen und genau notieren, was du anschaust." Dieses Verhalten sei "überhaupt nicht privat", so die Stiftung.

Um Apple in dieser Hinsicht zu einem Umdenken zu bewegen, hat die Mozilla Foundation eine Petition gestartet. Die Forderung: Apple soll die Advertiser-ID einmal im Monat zurücksetzen. So könnte weiter relevante Werbung ausgespielt werden, ohne dass es Dritten möglich wäre, langfristige Nutzerprofile anzulegen. Neben der Tatsache, dass sich der Schutz der Privatsphäre für Apple-Nutzer verbessern würde, verspricht sich die Stiftung bei Erfolg der Petition auch ein starkes Signal an andere Firmen im Silicon Valley, "Privatsphäre standardmäßig zu schützen".

Meckern auf sehr hohem Niveau

Die Mozilla Foundation ist sich dabei bewusst, dass man Apple auf sehr hohem Niveau kritisiert. Wie in der Meldung zur Petition zu lesen ist, macht es Apple seinen Nutzern schon heute möglich, die Advertiser-ID zu deaktivieren. Allerdings wüssten nur die wenigsten Nutzer, dass die Funktion überhaupt existiert, "geschweige denn, dass man sie ausschalten kann". Wer die "Interessenbezogene Werbung" in iOS und tvOS ausschalten will, findet in einem Support-Beitrag von Apple alle Informationen zur Deaktivierung.
Verwandte Themen
Apple iOS
☀ Tag- / 🌙 Nacht-Modus
Desktop-Version anzeigen
Impressum
Datenschutz
Cookies
© 2024 WinFuture