Apple steht im Kreuzfeuer der Senatoren
Wollen Unternehmen in China aktiv werden, ist dies immer mit Bedingungen verbunden. Gerade Internetunternehmen müssen im streng regulierten Netz des Landes viele Auflagen erfüllen, um ihre Dienste anbieten zu dürfen. Jetzt muss sich Apple einmal mehr laute Kritik für das eigene Handeln im Zusammenhang mit Zensur in China gefallen lassen. "Es ist eine Schande, eines von Amerikas innovativsten und einflussreichsten Unternehmen dabei zu beobachten, wie es die aggressiven Zensur-Bemühungen der kommunistischen chinesischen Regierung unterstützt", so der republikanische Senator Marco Rubio gegenüber The Verge. Apple habe aus seiner Sicht "die Augen vor der eigenen Mitschuld verschlossen".Rubio erhebt seine erneute Kritik vor allem im Bezug auf Zensur-Bemühungen, die Chinas Regierung aktuell wegen des herannahenden 30. Jahrestages des Tiananmen-Massakers zu verstärken scheint. Wie The Verge berichtet, hatte Apple jüngst mehrere Sänger von der für China angepassten Apple Music-Plattform entfernt, deren Lieder unter anderem auf das Massaker in Peking am 4. Juni 1989 anspielen. Am vergangenen Wochenende war laut Berichten so unter anderem der Song "The Path of Man" des Sängers Jacky Cheung von Apple Music in China verschwunden.
Weitere Senatoren entsetzt
"Wenn diese Berichte zutreffen, dann schuldet Apple der Öffentlichkeit eine Entschuldigung", so der republikanische Senator Greg Walden in seinem Statement. Wie der republikanische Senator Bob Latta gegenüber The Verge ausführt, sei es zutiefst beunruhigend, dass Apple laut den jüngsten Berichten Aufforderungen der chinesischen Offiziellen nachkommt, pro-demokratische Musik zu zensieren. "Wir erwarten Besseres von diesem Unternehmen und es sollte Stellung zu den Anschuldigungen beziehen", so Latta.Wie heise in seinem Bericht ergänzt, hatte Apple zu den Anschuldigungen im Bezug auf die Löschung von Liedern in China bisher keine Stellung bezogen. In anderen Ländern sind die entsprechenden Titel weiter auf der Apple Music-Plattform zu finden. Bei ähnlicher Kritik im Bezug auf die Löschung von VPN-Apps im Jahr 2017 hatte Firmenchef Tim Cook auf lokale Gesetze verwiesen, die man einhalten müsse.