Zumindest sind das die ehrgeizigen Pläne von Amazon. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) hat Deutschland-Chef Ralf Kleber verraten, dass man bereits laut darüber nachdenkt, den Lieferservice für frische Lebensmittel deutlich auszuweiten (Artikel hinter Bezahlschranke). Seit Ende 2017 läuft dabei eine Art Pilotprojekt für den deutschen Markt. Amazon hatte damals zunächst in Berlin und Potsdam und später auch in Hamburg begonnen, ein umfangreiches Sortiment, wie man es ansonsten im Supermarkt findet, anzubieten und zu vorbestimmbaren Lieferzeiten ins Haus bringen zu lassen.
Lebensmittel-Nische
Dabei ist das Angebot von Obst, Gemüse, TK- und anderen gekühlten Produkten vom Preis her sogar absolut konkurrenzfähig. Der Lieferdienst ist auf Amazon-Prime-Kunden beschränkt und kostet zusätzlich 9,99 Euro monatlich. Amazon arbeitet dafür vor Ort mit verschiedenen Partnern, die die Ware für den Konzern lagern und verpacken. Bisher war die Resonanz auf das Projekt in Deutschland aber zumindest in den Medien eher als eine Nische bezeichnet worden. Diese Nische sieht Amazon-Chef Ralf Kleber als den größten Vorteil - zumindest für sein Unternehmen.Zum Buch noch einen Salat?
"Woraus besteht der große Teil des Einkaufs? Aus Nudeln, aus Kaffee, aus Konservendosen - also Trockenware. Das alles verkaufen wir längst überall in Deutschland. Da jetzt noch einen Kopfsalat draufzulegen oder 100 Gramm aufgeschnittenen Käse, das ist unsere Aufgabe - und eine spannende dazu", so Kleber gegenüber der FAS."Wir sind zufrieden mit dem Kundenfeedback und nehmen uns die Zeit, den Service zu verbessern und auszubauen", so Kleber weiter. In Deutschland gebe es noch einen sehr geringen Anteil an Lebensmitteln, die online gekauft werden. Amazon sei daher bereit, dort zu wachsen.