Der Spielehersteller Electronic Arts hat zahlreichen Beschäftigten die Kündigung ausgesprochen. Für die Betroffenen dürfte die Begründung, mit der Firmenchef Andrew Wilson sich an die Belegschaft wandte, wie eine schallende Ohrfeige wirken. Betroffen sind 350 Mitarbeiter aus den Bereichen Marketing und Analyse.
"Heute haben wir einige wichtige Schritte gemacht, um die vor uns stehenden Herausforderungen anzugehen und uns auf die kommenden Möglichkeiten vorzubereiten", hieß es in einer
Stellungnahme. Da die Welt sich verändere, müsse sich das Unternehmen eben auch ändern. Und die nun eingeleiteten Prozesse seien unter anderem wichtig, um besser auf die Wünsche der Spieler eingehen zu können.
Für die Entlassenen muss das im Grunde so klingen, als seien sie bisher aus Freundlichkeit mit durchgeschleift worden, hätten aber keinen nennenswerten Beitrag zum Erfolg des Unternehmens geleistet. Aktuell sind bei Electronic Arts etwa 9000 Beschäftigte tätig. Die Kündigungen richteten sich also an etwa 4 Prozent der Belegschaft.
Weniger Aktivität in Russland und Japan
Laut Wilson werden im Zuge dessen vor allem die Vertriebsaktivitäten des Unternehmens in Russland und Japan reduziert. Hier werde man sich zukünftig auf andere Wege stützen, um die dortigen Kunden zu erreichen. Das dürfte bedeuten, dass der Konzern in zwei Märkten, in denen er ohnehin nicht die großen Erfolge feiern kann, eher auf externe Partner setzt, um die eigenen Produkte vermarktet zu bekommen.
Zuvor hatte auch der Konkurrent Activision bereits Entlassungen bekanntgegeben. Hier sollen sogar 8 Prozent der Stellen gestrichen werden - obwohl der Konzern gerade Rekordergebnisse vorgelegt hat. Bei Electronic Arts gab es zwar keine Rekordzahlen zu feiern, trotzdem hat das Unternehmen mit Apex Legends gerade ein enorm erfolgreiches Produkt am Markt platziert, das binnen eines Monats 50 Millionen User anziehen konnte.
Siehe auch: E3 2018: Diese Titel hat Electronic Arts auf der Spiele-Messe vorgestellt