Ausspähen und damit sensible Inhalte einfach mal der ganzen Welt zeigen
Wie Motherboard berichtet, hat ein Anbieter von Spyware für Konsumenten auf seinem Server sensible Daten wie intime Bilder und private Telefongespräche offenbar gar nicht abgesichert, sodass diese für jedermann frei im Netz zugänglich sind. Wie das Magazin schreibt, sei die Lücke so gravierend, dass man zum Schutz der Opfer vorerst nicht den Namen des Unternehmens nennen wolle, die Daten seien aber noch heute ungesichert abrufbar. Konkret hatte Motherboard 95.000 Bilder und 25.000 Audio-Aufnahmen auf dem öffentlich zugänglichen Server entdeckt. Da die betroffene App vor allem von Eltern genutzt wird, fanden sich dabei unter anderem auch viele intime Bilder, die Minderjährige zeigen. Wie eine Analyse des Sicherheitsforschers Troy Hunt zeigt, finden sich rund 16 GB an Bildern und fast 4 GB an MP3-Aufnahmen in der Datenbank - Motherboard bestätigt diese Untersuchung.Keine Reaktion der Betreiber
Die Tatsache, dass diese Inhalte überhaupt im Netz abrufbar sind, ist für die Betroffenen schon schlimm genug, die Betreiber der App scheinen sich aktuell aber nur wenig darum zu bemühen, das Problem aus der Welt zu schaffen. So will Motherboard sich ohne Erfolg wiederholt darum bemüht haben, das Unternehmen zu kontaktieren und zu warnen. "Das Unternehmen hat bis jetzt die Probleme noch nicht behoben oder auf unsere Anfragen reagiert", so Motherboard."Menschen sollten diese Werkzeuge einfach nicht nutzen", wird Eva Galperin, Expertin für Spyware und Direktor der Nichtregierungsorganisation Electronic Frontier Foundation von Motherboard zitiert: "Die Tatsache, dass diese Unternehmen ihre Daten nicht ordentlich sichern, ist nur die Kirsche auf einer 'Ganz schlechte Idee'-Torte".