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Kanada: Polizei installierte jahrelang illegale Firmware auf Funkgeräten

Dass auch in Behörden zuweilen mit Software gearbeitet wird, die nicht ordentlich lizenziert ist, dürfte bekannt sein. Ziemlich peinlich ist allerdings ein Fall, der jetzt in Kanada bekannt wurde. Dort wurde die Polizei mit illegalen Firmware-Kopien für ihre Funktechnik ausgestattet, die noch dazu aus höchst dubiosen Quellen stammten.
04.03.2019  14:36 Uhr
In der vergangenen Woche wurde in Winnipeg ein Mann verhaftet, der mit der Wartung der Funkanlagen von Polizei und Feuerwehr betraut war. Dieser soll über Jahre hinweg illegal beschaffte Software an die Mitarbeiter der Stadtverwaltung gegeben und diese mit der Installation beauftragt haben. Die Ermittlungen in dem Fall laufen nun schon ein Weilchen und die zuständigen Ermittler hatten im vergangenen Jahr Zugang zu den E-Mails des Beschuldigen bekommen, wodurch sich der anfängliche Verdacht erhärtete, wie aus einem CBC-Bericht hervorgeht. Was den Fall im großen Grundrauschen anderer illegaler Nutzungen herausstechen lässt, ist die Tatsache, dass es hier wohl nicht gerade darum ging, dass der Mann persönliche Vorteile aus der Angelegenheit ziehen wollte. Vielmehr habe es ihm nicht geschmeckt, dass aus den im Grunde immer unzureichend gefüllten öffentlichen Kassen ziemlich hohe Beträge gezahlt werden sollten, um die Funkgeräte aktuell zu halten.

Enorme Update-Kosten

Denn Aktualisierungen wurden von Motorola des Öfteren zur Verfügung gestellt - was im Grunde ja löblich ist. Allerdings wurde pro Update-Installation für jedes einzelne Gerät durch den Hersteller eine Lizenzgebühr von 94 Kanadischen Dollar verlangt. Mit einer solchen Preispolitik sei der Beschuldigte nicht einverstanden gewesen, weshalb er letztlich zahlreiche Code-Schlüssel aus einer unbefugten Quelle besorgte.

Damit die neue Firmware angenommen wurde, benötigte man stets einen so genannten "Refresh-Key". Der Beschuldigte soll es geschafft haben, gleich 65.000 von diesen zu beschaffen, womit die Versorgung der Funkgeräte mit Updates über Jahre hinweg gesichert war. Die Quelle der Keys soll allerdings ein Mann sein, der vor allem auf der anderen Seite der nahegelegenen Grenze bekannt ist: In den USA steht dieser schon seit Jahren unter Beobachtung durch das Heimatschutzministerium, welches aber, aufgrund dessen Wohnsitzes in Kanada, noch nicht viel unternehmen konnte.

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