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Roma: Netflix-Film kann erstmals gleich drei Oscars abräumen

Alfonso Cuarón hat den Oscar für die beste Regie mit dem Film "Roma" gewonnen. Damit hat erstmals ein Film, der vom Streaming-Konzern Netflix produziert wurde, einen der begehrten Preise erhalten. Roma gewann auch den Oscar für den besten fremdsprachigen Film und die beste Kamera.
Academy of Motion Picture Arts and Sciences
25.02.2019  07:27 Uhr
Für den prestigeträchtigen Oscar für die beste Regie waren auch Giorgos Lanthimos für "The Favourite - Intrigen und Irrsinn", Spike Lee für "BlacKkKlansman" sowie Adam McKay für "Vice - Der zweite Mann" und Pawel Pawlikowski für "Cold War - Der Breitengrad der Liebe" nominiert. Alfonso Cuarón gewann mit Roma bereits auf den 76. jährlichen Golden Globe Awards am 6. Januar 2019 den Preis für die beste Regiearbeit und den besten ausländischen Film. Der Schwarz-Weiß-Film Roma beschreibt das Leben einer Familie in Mexiko-Stadt in den frühen 1970er Jahren. Wie die New York Times berichtet, soll Netflix 25 Millionen bis 35 Millionen US-Dollar in eine Werbekampagne für den Film investiert haben. Netflix beauftragte dafür die Werbestrategin Lisa Taback , die schon für das Marketing von Hits wie "The King's Speech" und "Spotlight" verantwortlich war.

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Netflix im Kino

Der Film erschien am 14. Dezember 2018 auf Netflix. Der Anbieter veröffentlichte den Film Wochen bevor er auf der Streaming-Plattform gezeigt wurde zudem in einer Handvoll US-Kinos. Dennoch wurde der Film von einigen mexikanischen Kinoketten wie AMC Theatres und Regal Cinemas boykottiert, weil sich Netflix nicht an das traditionelle 90-Tage-Kino-Fenster gehalten hatte, in dem der Film nur auf der großen Leinwand gezeigt wird.

Ob sich eine geänderte Streaming-Strategie überall durchsetzt, ist nicht sicher. Viele Regisseure sind der Meinung, dass ihre Filme am besten auf der großen Leinwand wirken. Zudem ging die Branche bisher davon aus, dass die sequentielle Vermarktungskette für hohe Einnahmen sorgt.

Deshalb beobachten Branchenspezialisten genau, wie Disney sein geplantes Streaming-Angebot Disney+ positioniert. Um von vornherein mit Amazon Prime Video und Netflix konkurrieren zu können, könnte Disney die bisherigen Vermarktungszyklen aufweichen und seinen Abonnenten die Filme schon während oder zumindest kurz nach dem Kinodebüt anbieten. Das könnte einen Dammbruch bewirken und auch andere Studios zu einem Umdenken bewegen.

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